Der Architekt und Hochschullehrer Max Bächer wurde am 7. April 2000 75 Jahre alt. Der gebürtige Stuttgarter studierte in seiner Heimatstadt an der Technischen Hochschule bei Richard Döcker und erwarb 1951 das Diplom. Er setzte seine Studien am Georgia Institute of Technology in Atlanta (USA) fort, wo er auf Ioh Mingh Pei traf. 1956 eröffnete Bächer in Stuttgart ein eigenes Architekturbüro, ab 1964 lehrte er als Professor für Entwerfen und Raumgestaltung an der Technischen Hochschule in Darmstadt, wo sich jetzt auch sein Architekturbüro befindet.
Max Bächer löste sich schnell von dem dogmatischen Stil der Moderne und zeigte in seinen Entwürfen im Städte-, Wohnungs- und Verwaltungsbau vor allem Vielfalt. Mit zahlreichen Publikationen, wie „Umwelt aus Beton“ (1971) und dem mitverfassten Manifest „Für Architektur“ (1973) machte er sich als Protagonist einer verantwortungsvollen Baukultur bekannt. Dieser Tatsache ist es auch zu verdanken, dass er seit Jahren fester Bestandteil der Besetzung in den wichtigsten Preisgerichten des Landes ist. Allein in den letzten drei Jahren hat das BauNetz über fünfzehn Wettbewerbe berichtet, die unter Vorsitz von Max Bächer juriert wurden. Darunter ist auch das Verfahren zur Neubebauung des Kleinen Schlossplatzes in Stuttgart, an dessen Errichtung Bächer in den sechziger Jahren selbst beteiligt war. Auch zuvor hat er richtungsweisende Entscheidungen mit auf den Weg gebracht, als er Preisgerichten vorsaß, die etwa den Entwurf Richard Meiers für den Museumsbau am Ulmer Münsterplatz, das Gruner & Jahr-Gebäude in Hamburg (Schweger+Partner, Hamburg) oder die berühmte Messehalle 9 in Frankfurt (Oswald Mathias Ungers) zur Realisierung vorschlugen.
Seit einigen Jahren ist er emeritiert, widmet sich als Vorsitzender der Kommission Studienreform aber immer noch intensiv der Hochschulpolitik.