Zumeist werden prestigeträchtige Bauprojekte heftfüllend mit Hochglanzfotos möglichst noch vor dem Eröffnungstag präsentiert – ob und wie die Gebäude tatsächlich funktionieren, ist eine ganz andere Sache. Das zeigt sich immer erst später, wenn die Vorschußlorbeeren längst verteilt und die Gebäude von den Nutzern in Beschlag genommen sind.
Katerstimmung hat sich jetzt beim Design-Zentrum in der revitalisierten Zeche Zollverein in Essen (Sir Norman Foster, London, sowie Böll und Krabel, Essen) und der Max-Schmeling-Halle in Berlin (Joppien Dietz Architekten, Berlin) eingestellt.
Die Nutzer des Essener Design-Zentrums klagen nach einem Jahr über erste Bauschäden: ein undichtes Dach, ein gewölbter Fußboden, eine funktionsuntüchtige Heizanlage. Sie belegen die Architekten mit schweren Vorwürfen. Planer und Betreibergesellschaft dagegen weisen die Klagen der Nutzer mit dem Hinweis auf die fachgerechte Ausführung zurück. Der Leiter des Zentrums müsse eben lernen, mit einem so alten Gebäude umzugehen.
Mit ganz praktischen Alltagsproblemen ist man dagegen in Berlin konfrontiert. Um einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen in der Max-Schmeling-Halle zu garantieren, müsse nochmals kräftig nachgebessert und investiert werden, so Sportsenatorin Ingrid Stahmer. Hier werden „Kleinigkeiten” wie zugebaute Steckdosen sowie fehlende Türfeststeller, Dunstabzugshauben und Fahnenmasten moniert, die den Nutzern und Betreiben das Leben schwer machen. Auch über die nachträgliche Anbringung eines Vordaches wird laut eines Berichts der Berliner Morgenpost vom 18. März 1998 nachgedacht.

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Dietz · Joppien · Hammerschmidt

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