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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Landschaftslabor_von_Cannata_und_Fernandes_in_Portugal_2976831.html

24.10.2012

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Weiß-graues Zackenband

Landschaftslabor von Cannatá und Fernandes in Portugal


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In Veiga de Creixomil, südwestlich des portugiesischen Guimarães, europäische Kulturhauptstadt 2012, liegt ein Naturschutzgebiet, das sehr idyllisch beschrieben wird: mit Wasserlauf, einem hügeligen Gelände, Trampelpfaden und viel Grün. Cannatá & Fernandes aus Porto haben nach einem gewonnenen Wettbewerb dort jetzt ein Landschaftslabor fertig gestellt.

Der Gebäudekomplex setzt sich von der Landschaft gut sichtbar ab, nimmt aber zugleich engen Bezug auf die bestehende Bebauung, die die Architekten im teils verfallenen Zustand vorgefunden hatten. Sie wandten eine simple und sehr wirkungsvolle Methode an: Die Ruinen wurden in ihrem ursprünglichen Material Bruchstein rekonstruiert; wo es möglich war, wurden die Steine gereinigt und wieder eingebaut. Die neuen Gebäudeteile nehmen die Form und Proportionen der alten auf, bestehen aber im Gegensatz zu ihnen aus weißem Beton. Durch die spitzwinkligen Dächer entsteht ein langgestrecktes Zackenband aus graubraunen und weißen Elementen, aus optisch und funktional klar getrennten, aber insgesamt zusammengehörigen alten und neuen Bauteilen.

Für den Haupteingang haben die Planer eine Fläche zwischen dem Bestand und dem Nachbargrundstück freigeräumt. Besucher können nun bequem parken und nähern sich dem Labor von dessen attraktivster Seite, denn die zum Fluss gelegene Fassade kommt so zuerst in den Blick.

Im Inneren wollten die Architekten den räumlichen Charakter einer Fabrik herstellen: großzügig, hell und „bereit, die neuen Funktionen aufzunehmen“. Diese reihen sich im Rhythmus der Dachstruktur aneinander, wobei im Osten die technischen Bereiche und Wassertanks liegen. Dort sind die Räume rau belassen, die öffentlichen Bereiche mit Seminar- und Veranstaltungsflächen hingegen bestimmen weiße Flächen und Holzfußböden.


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Kommentare

4

portugal | 27.10.2012 23:18 Uhr

beton

"Und ja, es fehlt die eingelassene Regenrinne an der Beton - Traufe, aber es wird mit jeder Drecksschliere nur noch stimmiger...."

ich musste das selbe denken, ABER: wenn es durch das fehlen stimmiger wird, dann fehlt sie nicht :)


bin allgemein beeindruckt wieviel qualitätsarchitektur derzeit aus portugal durch baunetz geistert - ein erfrischender beweis, dass auch mit niedrigem budget die gestaltung nicht leiden muss!

3

Rui dos Reis | 26.10.2012 06:49 Uhr

olé!!!

Das ist ganz großer Anschauungsunterricht! Und ja, es fehlt die eingelassene Regenrinne an der Beton - Traufe, aber es wird mit jeder Drecksschliere nur noch stimmiger....

2

Max | 25.10.2012 19:58 Uhr

WUNDERschön!

Einfach toll. Welch wunderschöne Skizze, welch tolle Schnitte. Endlich mal wieder ein richtig inspirierendes Stück Architektur! Bin restlos begeistert!

1

Andreas Kimmel | 24.10.2012 22:36 Uhr

Großartig!

Ein vorbildlicher Umgang mit der einfachen ländlichen Baugeschichte. Dafür eine wohltuend schlichte und elegante Lösung. Hier stimmt (bis auf die etwas "labberige" Verkleidung der äußeren Fenster-leibungen;-) einfach Alles.
Aber bei so viel Licht ist ein wenig Schatten durchaus sympathisch.

Respektvolle Grüße aus Hamburg!

 
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