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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kunstzentrum_in_Crans-Montana_3414685.html

19.12.2013

Spiegel am See

Kunstzentrum in Crans-Montana


Kultur après ski: Die meisten kennen die Region Crans-Montana im Schweizer Wallis als Wintersportgebiet mit einem wunderschönen Bergpanorama. Kurz vor Weihnachten, am 22. Dezember, eröffnet dort die Fondation Pierre Arnaud ein Kunstzentrum. Von der Straße aus eher unscheinbar, könnte er mit seiner blau schimmernden Fassade vom Weiten auch ein Schwimmbad sein – der Neubau am Lac du Louché im schweizerischen Lens.

Es ist ein ambitioniertes Projekt – eine Hommage an den französischen Industriellen und Kunstsammler Pierre Arnaud (1922-96), der die Berge liebte und Schweizer, im Besonderen Walliser Malerei gesammelt hatte. Entworfen und gebaut wurde der spiegelnde Neubau am See von Jean-Pierre Emery. Kein internationaler Star, sondern ein Architekt aus der Region, der die Familie gut kennt: Vor zwanzig Jahren hatte er das Chalet für die Arnauds gebaut. Unterstützt wurde Emery von dem Pariser Designer Adrien Gardère, der auch die Museographie im Louvre von SANAA im französischen Lens verantwortlich zeichnet.

In dem alten Bergdorf sollte keine zu moderne Architektur entstehen, betont die Stiftung, „kein Kontrast, aber als Neubau erkennbar“. Die Wahl des Architekten hat sicherlich dazu geführt, dass ein ehrliches und authentisches Gebäude entstanden ist – schließlich soll die Kunsthalle nicht nur den Tourismus bedienen, sondern auch ein Ort für die Walliser werden.

Die Fassade des Neubaus auf dem Ufergrundstück einer ehemaliger Sägerei spielt deshalb mit der Landschaft: Das Gebäude rahmt als Bild die umliegende Bergpanorama und vervielfältigt es. Ein kleiner Clou: Die photovoltaischen Glaspaneele versorgen das Museum mit Energie, nachts leuchten sie und lassen das Gebäude zu einer Landmarke werden.

Im Inneren wird das Sonnenlicht  gefiltert, um die ausgestellten Kunstwerke zu schützen. Für die auf fünf Jahre angelegte Ausstellungsgestaltung hat sich Adrien Gardère von Emerys Fassadenraster inspirieren lassen. Wie eine „Mise en Abyme“ greift das Mobiliar die Proportionen auf, spielt mit Transparenzen und lässt so die Unterkonstruktionen durchscheinen. Ab Sonntag ist hier die Ausstellung „Divisionismus. Beherrschte Farbe? Ungebändigte Farbe!“ zu sehen. Ein Restaurant mit Seeterrasse links von dem markanten gläsernen Fahrstuhlturm ergänzt das wechselnde Ausstellungsprogramm, das sich in einen Sommer- und einen Winterzyklus teilt.


Zum Thema:

www.fondationpierrearnaud.ch


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