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18.03.2016

Everything Architecture

Kunstpreis der Akademie der Künste Berlin für Office KGDVS


Von Nadin Heinich, Fotos: Bas Princen, Tine Coremann

„Architecture too often wants to be new – we want to be precise.” Diese Präzision zieht sich durch jedes Stadium ihrer Arbeit, von der Zeichnung, dem Modell bis zum fertigen Gebäude. Nr. 1 war die Bürogründung im Jahr 2002. Inzwischen sind sie bei Projekt Nr. 200 angelangt. Office Kersten Geers David Van Severen zählt zu einem der interessantesten jungen Architekturbüros. Ihre Arbeiten werden gegenwärtig im Palais des Beaux-Arts BOZAR in Brüssel ausgestellt, in Kürze erscheinen drei Bücher über ihr Werk bei Walther König. Heute Abend erhalten Kersten Geers (*1975) und David Van Severen (*1978) den Kunstpreis der Akademie der Künste. In der Jury des Kunstpreises saßen Volker Staab, Klaus Bollinger und Boris Schade-Bünsow; der Große Kunstpreis Berlin wird 2016 in der Sparte Darstellende Kunst verliehen und geht an den Intendanten der Volksbühne: Frank Castorf.

Das Besondere an ihrer Architektur ist die Schärfe, Präzision und Entschiedenheit, ohne starr zu sein. Die bewusste Wahl der Mittel, eine Einfachheit, die am schwierigsten zu erreichen ist, nie ins Banale oder Formale kippt, immer wieder surreale Momente aufweist, ein stiller Humor. Ein Wohnhaus mit einem kreisrunden Grundriss, eine Villa, in der jeder Raum quadratisch ist – Kreis, Rechteck, Quadrat, klare Formen, die auch in den größer werdenden Projekten, wie dem neuen Gebäude für Radio Television Suisse auf dem Campus der EPFL, der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne, immer wieder auftauchen.

Es ist erfrischend, mit David und Kersten ihre Ausstellung im BOZAR zu besuchen. „Everything Architecture“ erschließt sich weniger rational als intuitiv. Sie möchte nichts erklären, sondern lässt den Besucher in ihre Welt eintauchen. Versammelt sind sowohl Zeichnungen, Modelle und Fotografien von Arbeiten von Office Kersten Geers David Van Severen wie auch Arbeiten von Künstlern, die sie inspirieren: Bas Princen, Dan Graham, Manfred Pernice, Sol LeWitt oder Rita McBride. Es ist ein ungezwungener, spielerischer Dialog. Jedes Exponat steht für sich, ein Haus von Dan Graham neben dem Modell einer Villa von Office KGDVS. Ein bisschen wie bei dem Filmen von Andrej Tarkowski wandert man zwischen Realität und Fiktion, gestern, heute und morgen, zwischen Modell, Kunst, Traum. „Everything chosen, everything framed, everything selected, everything depicted, everything shown. (…) Only through careful selection we will survive the noise of our times.”

Kunstpreis der Akademie der Künste
Preisverleihung: Heute Abend, 18. März 2016, 20 Uhr
Ort: Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
www.adk.de

Everything Architecture
Ausstellung: Noch bis zum 29. Mai 2016
Ort: BOZAR, Centre for fine Arts, Rue Ravensteinstraat 23, 1000 Brüssel
www.bozar.be


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David Van Severen (links) und Kersten Geers (rechts) – die Architekten kuratieren in diesem Jahr übrigens auch die Biennale Interieur in Kortrijk, Foto: Tine Coremann

David Van Severen (links) und Kersten Geers (rechts) – die Architekten kuratieren in diesem Jahr übrigens auch die Biennale Interieur in Kortrijk, Foto: Tine Coremann

Ausstellung „Everything Architecture“ im BOZAR

Ausstellung „Everything Architecture“ im BOZAR

Unibibliothek in Gent, Office KGDVS, Foto: Bas Princen

Unibibliothek in Gent, Office KGDVS, Foto: Bas Princen

Landwirtschaftsschule in Leuven, Office KGDVS, Foto: Bas Princen

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