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12.07.2016

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Kompakter Komplex

Krankenhaus in Paris erweitert


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Wer im dicht bebauten Paris ein Krankenhausensemble aus dem 19. Jahrhundert erweitern muss, braucht einen guten Plan. Die Architekten a+ samueldelmas, die ihr Studio in der Pariser Rue du Faubourg haben, mussten für den Umbau des Hôpital Broussais im 14. Arrondissement improvisieren. Der kompakte Bestand in der Rue Didot wurde noch kompakter: Der Anbau sei „in und mit“ dem Altbau gewachsen, erzählen a+ samueldelmas architectes.

Das Büro ist mehr auf sozialen Wohnungsbau spezialisiert, hat aber im letzten Jahr mit dem Neubau für ein Gesundheitszentrum in Nozay bereits ein gutes Gespür für Gesundheitsbauten bewiesen. Das Pariser Hôpital Broussais wurde 1883 als Hôpital Mariniers erbaut und 1885 nach François-Joseph-Victor Broussais, einem der großen Vertreter der Pariser klinischen Schule der Medizin, umbenannt – heute ist das Hôpital Broussais auf ältere Patienten spezialisiert. Die 10.000 Quadratmeter Bestand wurden um 4.000 Quadratmeter so geschickt ergänzt, dass auf der Rückseite trotzdem noch Platz für einen Garten blieb. Die gesamte Anlage sollte „atmen“ können.

Drei transparente Pavillonbauten verbinden die vier Seitenriegel des Krankenhauses, während sich auf der Nordseite zwei zweigeschossige Cortenstahl-Anbauten an den Bestand andocken. Mit einer Doppelfassade aus klarem und mattem Glas öffnen sich die abstrakten Kuben zur Umgebung, bilden aber gleichzeitig zwei geschützte Patios, um die sich die Patientenzimmer gruppieren. Mit diesen sensiblen Erweiterungsmaßnahmen konnte insgesamt Platz für 128 Betten geschaffen werden, davon 28 für Patienten mit Alzheimer.

Um ihr klares Konzept umzusetzen, mussten die Architekten im Vorfeld alle vorigen Anbauten sowie die vorhandenen Erschließungen rückbauen und die bestehenden Fundamente verstärken lassen. Mit ihren Interventionen zielen a+ samueldelmas auf einen Dialog zwischen Neubau und Bestand ab, der die alten Backsteinwände in ein neues Licht stellt. Das Innere der verbindenden Pavillonkuben ist als abstrakter Wald aus dünn dimensionierten Stahlträgern inszeniert, die in unregelmäßigen Abständen positioniert wurden. Zwei weitere Materialkomponenten finden sich auf der Nordseite: Hier wurden die monolithischen Blockanbauten aus Beton mit rostendem Cortenstahl verkleidet, um eine Verbindung zu dem 130 Jahre alten Mauerwerk herzustellen. Die dick aufgesetzten Fensterprofile blicken wie große, neugierige Augen aus der Fassade – eigentlich auch ein netter Dialog mit der Nachbarschaft. (jk)

Fotos: Julien Lanoo, Frédéric Gémonet


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