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13.04.2011

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Dänisches Unentschieden, irischer Bankrott

Konzerthalle in Dublin wird nicht gebaut


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Meistens enden Architekturwettbewerbe, insbesondere wenn sie eine gewisse Größenordnung haben, mit einem Sieger und allen möglichen Versprechungen, den prämierten Entwurf umsetzen zu wollen. Oft genug müssen dann zunächst die Finanzen geprüft und die Entwürfe dementsprechned „angepasst“, „modifiziert“ und „überarbeitet“ werden. In Irland erspart man sich dies nun. Der internationale Wettbewerb für den Neubau der „Nationalen Konzerthalle“ in Dublin wurde kürzlich mit zwei Siegern beendet. Zeitgleich wurde angekündigt, dass keiner von beiden gebaut werden wird. Die Finanzkrise erlaubt ein solches 200-Millionen-Pfund-Projekt derzeit nicht.

Das ist bedauerlich, weil die alte Konzerthalle in Dublin wirklich die vorgesehene akustische Überarbeitung und die bauliche Erweiterung mit neuen Konzertsälen gut hätte vertragen können. Das ist darüber hinaus auch bedauerlich, weil auch die beiden Entwürfe der dänischen Büros 3XN und Henning Larsen – die ihre Mitbewerber wie Snohetta oder Jean Nouvel aus dem Rennen schlagen konnten – also nie realisiert werden. Dabei zeigen beide „Gewinner“ sehr unterschiedliche Ansätze.

3XN nennen ihren Entwurf ein „skulpturales Schaufenster“, das sich dem städtischen Kontext und dem angrenzenden Park, Iveagh Gardens, unterschiedlich öffnet. Die drei Konzertsäle werden mit einem organisch geformten, großen Foyer verknüpft, das „wie eine innere Straße funktioniert, als Verlängerung des öffentlichen Raumes und Verbindung der drei Gebäude“.
Henning Larsen setzen in ihrem Entwurf mehr auf den weitgehenden Erhalt des Eindrucks und der Atmosphäre des historischen Gebäudes: „Die Qualität dieses Ortes ist seine Geschichte. Wir wollen das lokale Erbe erhalten und es mit einigen modernen Elementen ergänzen, also das Beste aus beiden Welten vereinen.“ Der zentrale Saal wird in der Mitte des Arrangements platziert, um ihn herum liegen drei Foyers und auf der vierten Seite der Park.

Die irische Regierung hat lange an dem Projekt fest gehalten. Man wollte damit der heimischen Bauindustrie einen Schub geben, aber sechs Monate nach dem Wettbewerbsende ist nun klar, dass es keine neue Konzerthalle geben wird. Kim Herforth Nielsen von 3XN sagte, er sei natürlich enttäuscht. Sein Büro habe 15.000 Arbeitsstunden investiert und hätte ihr bislang größtes Projekt gerne gebaut gesehen. „Aber wir wissen auch, das Irland wirklich versucht hat, dieses Projekt zu realisieren. Sie sind nur in eine noch viel schlimmere Situation geraten, als man erwartet hätte“, sagte er dem englischen Online-Dienst building online.


Kommentare

3

ulf | 13.04.2011 17:52 Uhr

... die architekten wieder

... sind die dummen, die das spiel-dessen möglicher ausgang wahrscheinlich wieder mal zuvor nicht richtig geprüft wurde- ausbaden müssen.
so sind wir architekten halt, mit uns kann man es ja zum glück noch machen....

2

archi | 13.04.2011 17:00 Uhr

Vielleicht...

... hätte ja ein schlichter Entwurf dem ganzen besser getan.

1

auch ein | 13.04.2011 15:38 Uhr

architekt

auch wenns schade ist fuer die architektur und deren verfasser:

wenn das geld nicht da ist nuetzt alles nix !

haette man bei der elbphilharmonie vielleicht auch mal drueber nachdenken sollen....

 
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