Das bayerische Freising boomt. Ende 2016 hat die Stadt die Grenze von 50.000 Einwohnern überschritten, 2017 war sie im Hinblick auf das Alter ihrer Einwohner*innen die jüngste Stadt Bayerns. Grund genug für die Gemeinde den Bau von Kita- und Krippenplätzen zu fördern. Wie dies mit kleinem Budget qualitativ machbar ist, zeigt der Kita-Neubau von Bär Stadelmann Stöcker Architekten (Nürnberg/München), der 2018 fertig gestellt wurde.

Zugunsten des Neubaus, dessen Entwurf 2016 im VOF-Verfahren ausgewählt wurde, hat die Stadt Freising den bestehenden Bebauungsplan geändert, der auf einem kleineren Holzbau aus dem Jahr 1972 beruhte. Mehrfamilienhäuser in Zeilenbauweise und einzelne Punkthochhäuser prägen die Wohngegend, in die das Team von Bär Stadelmann Stöcker Architekten den zweigeschossigen Holzriegel einsetzten. Er bietet 164 Kindern und Erzieher*innen rund 770 Quadratmeter Fläche und 2.000 Quadratmeter Außenraum. Die Baukosten liegen bei 5,2 Millionen Euro.

Die Gruppen- und Schlafräume liegen im Süden und haben jeweils Zugang zu einer überdachten Terrasse, die im Obergeschoss auch erster Rettungsweg ist. An der Nordseite liegen die Sanitärräume, Küche, Lager und Büros. Der dazwischenliegende Spielflur ist mit Nischen durchsetzt, die Brüstung ist auf Kindergröße konzipiert, ein Edelstahl-Seilnetz sichert den Ausguck von der Terrasse. Holz dominiert sowohl konstruktiv als auch im Innenausbau. Es soll für eine beruhigende Atmosphäre und ein gesundes Raumklima sorgen. Die Gebäudehülle ist mit einer Nut-Feder-Holzverschalung aus gehobelter, naturbelassener Weißtanne verkleidet. Weißtanne wurde ebenso für die Einbauten der Spielflure verwendet, ergänzt durch ein sanftes Blau an Innen- und Außenwänden.

Text: Kim Gundlach
Fotos: Felix Meyer

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