RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kasino_in_Frankreich_von_Data_Architectes_4229729.html

18.02.2015

Zurück zur Meldung

Steriles Spiel

Kasino in Frankreich von Data Architectes


Meldung einblenden

Die Architekten setzten auf Geometrie und Klarheit. Doch es geht um ein Spiel: Das Pariser Büro Data Architectes hat nach einem gewonnenen Wettbewerb im Jahr 2012 nun das Kasino am Lac du Der in der südlichen Champagne-Region fertig gestellt. Kein gängiges Spielkasino sei es, vielmehr ein Freizeitzentrum nach amerikanischem Prinzip – mit Spiel und Erholung, Speis und Trank. An den Inhalten könnte man noch zweifeln; was die Form angeht, stimmt man mit den Architekten überein.

Die „geometrische Einfachheit“ äußert sich bei dem kantigen, 2.000 Quadratmeter großen Casino JOA in Form zweier langgezogener aufeinandergelegter Kisten. Der Grundriss lässt eine vage T-Form erkennen. Die untere Ebene, die Büros, Küche und Lagerräume beinhaltet, verschmilzt mit dem leicht ansteigenden Hang. Der obere Kasten kragt weit in die Landschaft aus und stützt sich auf schmale weiße Pfeiler. Hier findet sich mit Lobby, Spielraum, Restaurant und Mehrzweckhalle für Events und Ausstellungen die wesentliche Nutzung.

Was von weitem wie eine beigefarbene Fläche wirkt, ist in Wirklichkeit die Fassade aus Douglasienholz-Lamellen. Dahinter schimmert die zweite Haut aus Aluminium durch, mit breiten Fensterfronten versehen. Die Fassade der unteren Ebene besitzt mit den hell gestrichenen Betonwänden etwas mehr Festigkeit. Es scheint als haben die Architekten bei der Herausforderung „das gängige Image der Kasinos in den Augen der Öffentlichkeit anzuheben“, mit angenehmer Sterilität gepokert. Und gewonnen.

Fotos: Javier Callejas


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare

8

ARTICH | 19.02.2015 21:56 Uhr

..steriles Spiel..

Steriles Spiel! Doch ein wunderbarer Titel für das Haus..und trifft den Nagel auf den Kopf..die Rehab-Klinik, wo sich professionelle Zocker das spielen langsam abgewöhnen können..In der Landschaft fällt einem der Entzug doch leichter..
und auf bild 9 sieht man worum es in wirklich geht: Geld verlieren und dabei bloß nicht ablenken lassen!
Außenbezug bei so einer Landschaft..nicht wirklich gewünscht man könnte ja auf andere Gedanken kommen!
Dann doch lieber einen ehrlichen Prunk Palast mit einer ordentlichen Prise Dekadenz feiern, anstatt unter Anonymen Zockern zu weilen..

7

Designer | 19.02.2015 12:21 Uhr

Antwort

@ Stadtplanerin:
Das Casino liegt wunderschön am See gelegen. Vor allem gibt es in einer max. Entfernung von 50 Kilometern 4 Städte.
Siehe Google Maps Link am Ende des Beitrags.

6

archi | 19.02.2015 11:47 Uhr

um...

...die reichen touristen anzulocken. ob das klappt weiß ich nicht.

5

Stadtplanerin | 19.02.2015 10:20 Uhr

Zentrale Orte

Die Frage, warum in einem Ort mit 15 Wohngebäuden ein Spielcasino angesiedelt, wird stellt sich mir hier schon.

4

Designer | 18.02.2015 18:41 Uhr

Kritik

@Stadtplaner
Natürlich kann man Spielcasinos kritisch sehen, aber wieso soll man diesen Punkt auf einer Plattform wie Baunetz in den Vordergrund rücken? Und was soll das mit den Wohnprojekten? Dafür dürfte ringsum noch genügend Platz sein.

Ich finde Schade dass das Gebäude so reduziert gestaltet ist. Mir wäre lieber gewesen wenn man die Nutzung deutlicher ablesen könnte. Ich glaube es hätte dadurch mehr Charakter und das fände ich gut. So wirkt es etwas belanglos und technisch. Sozusagen ganz schön deutsch, das Ganze. ;-)

3

Cooningsloo Bergerov | 18.02.2015 18:08 Uhr

Stadtplaner

"nichtssagend, formlos, konturlos...Funktion fragwürdig..."
Unrichtige, pseudomoralische und zudem abgeschmackte Kommentare. "zum Glück diesmal nicht am Gebäude ablesbar" schiesst den Vogel dann vollends ab.

Siehs doch mal lieber so: toller offener Grundriss (lässt sich schnell umnutzen wenn Glückspiel mal wieder nicht so angesagt ist) - schmiegt sich in die Landschaft ein (hätt auch ein 3-mal so hoher Verwaltungsbau oder ein IKEA sein können)-mehr Steuereinnahmen für die Kommune- evtl. Geld für neue öfftl. Einrichtungen und geförderten sozialen Whngsbau, genug grüne Wiese gibts offensichtlich auch noch... der Städtebau fängt dann erst noch an, Mann! Der Frühling kommt! Kopf hoch, Sonne druff!

2

Mario Mertens | 18.02.2015 17:19 Uhr

Hilfskritik

Formlos? Konturlos? Warum? Wenn jemand ein Kasino will, darf er es auch bekommen, offensichtlich ist ja bedarf.

1

Stadtplaner | 18.02.2015 16:08 Uhr

Verschenkt

Was hätte man da für super Wohnprojekte realisieren können, Ergebnis ist ein nichtssagendes Etwas, formlos, konturlos mit fragwürdiger Funktion, die zum Glück diesmal nicht am Gebäude ablesbar ist

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

19.02.2015

Volker Staab in der Jury

Deutscher Fassadenpreis für VHF ausgelobt

18.02.2015

Kunst im Schilf

Pläne für Museum in Taipeh

>
Baunetz Architekt*innen
dasch zürn + partner
BauNetz Wissen
Schutz vor der Flut
BauNetzwoche
Höhenrausch
baunetz interior|design
Monoton monochrom
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche