Ein Start-up-Zentrum hat heute jede Universität, die etwas auf sich hält, Labore und Werkstätten sowieso. Die University of Pennsylvania verbindet nun beides in einem Innovationszentrum, das den sprechenden Namen Pennovation trägt. Das Gebäude ist der erste Baustein auf einem neun Hektar großen, ehemaligen Industrieareal, das zu einem neuen Campus entwickelt werden soll.

Verantwortlich für den Umbau der ehemaligen Farbenfabrik der Firma DuPont ist das junge New Yorker Büro Hollwich Kushner, das seit 2009 auch eine erfolgreiche Architekturdatenbank betreibt. Die Architekten konnten also eigene Erfahrungen als Entrepreneure der digitalen Szene einbringen. Im Pennovation geht es jedoch nicht nur um Digitalprojekte, sondern auch um handfeste Ingenieursarbeit und Experimente in Nasslabors. Die Arbeitsräume der Forscher sind um zentrale Bereiche angeordnet, die den sozialen Austausch fördern sollen.

Programmatischer Höhepunkt des Hauses ist eine spitz zulaufende Tribüne, die die Architekten – in Anlehnung an die einfachen, offenen Tribünenstrukturen amerikanischer Sportplätze – als „Pitch Bleacher“ bezeichnen und auf der die jungen Forscher und Unternehmer ihre Projekte diskutieren und Investoren präsentieren können. An der Nordfassade zum Fluss hin zeichnet sich diese Tribüne deutlich ab. Hier erfolgte der stärkste Eingriff in die Gebäudestruktur, indem das Raster aus Beton und roten Ziegeln aufgebrochen und in eine Struktur scharf vorstoßender, durchgängig verglaster Spitzen übersetzt wurde. Beinahe ein wenig aggressiv inszeniert sich der raue Industriebau hier zur Stadt – weniger dekonstruktivistisch als man im ersten Moment denkt, sondern streng symmetrisch.

Die Typographie des strahlend roten Logos auf dem Dach und die Signaletik des Gebäudes verantwortete Bruce Mau. Die Außenraumgestaltung übernahm das lokale Büro Land Collective, das unter anderem vor dem Gebäude ein Freiluftlabor in Form einer Voliere einrichtete, die dem sicheren Testen von Drohnen und anderen Fluggeräten dient. (gh)

Fotos: Michael Moran

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