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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ideenwettbewerb_in_Rheinland-Pfalz_entschieden_4796422.html

05.08.2016

Bezahlbarer Wohnungsbau

Ideenwettbewerb in Rheinland-Pfalz entschieden


Jahrzehntelang wurden die Großsiedlungen der Sechziger- bis Achtzigerjahre rückgebaut und umgestaltet, und das Ergebnis wurde vielerorts als lebenswertes Quartier gepriesen. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in deutschen Großstädten macht die Modulbauweise, die zur Verfemung der ursprünglichen Siedlungen beigetragen hat, heute allerdings wieder attraktiv. „Modular bauen“ titelt die aktuelle Bauwelt und berichtet, wie Werner Sobek, die Academy for Architectural Culture (aac) von gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner und andere sich derzeit mit der Frage beschäftigen, wie man schnell und effizient bauen kann, ohne die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Die soziale Komponente steht in aktuellen Wettbewerben im Vordergrund, so vergab die Hans Sauer Stiftung kürzlich den Preis „SOCIALDESIGN.Bezahlbar.Gut.Wohnen.“ an bereits realisierte Projekte.

Auch das Bauforum Rheinland-Pfalz hatte in Kooperation mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz einen Ideenwettbewerb für bezahlbaren Wohnungsbau unter dem Titel „Sozial-Schnell-Gut“ ausgelobt, in dem einige auf Modulbauweise basierende Konzepte prämiert wurden. Passend zum Büronamen entwickelten die Architekten von Spacekitchen aus Frankfurt am Main eine Struktur, die an Ideen japanischer Metabolisten erinnert: Vorgefertigte Module als Beton-Holz-Verbund werden durch keilartige Elemente flexibel verbunden. Die Jury lobte das Ergebnis, das sich nicht eindeutig in die Kategorien „Reihen- und Doppelhaus“ oder „Mehrfamilienhaus“ einordnen ließ, vermisste aber detaillierte Angaben zu Konstruktion, Fertigung, Transport und Wirtschaftlichkeit der Module. Deshalb erhielt der Beitrag nur eine lobende Erwähnung. Insgesamt gewannen vier Büros Preise in einer oder in beiden Kategorien. Das Preisgeld von 72.000 Euro wurde gleichermaßen auf die Typologien und in den beiden Preisgruppen verteilt.
 
Preisträger Reihenhaus und Doppelhaus (EFH):

  • FAT (Trier)
    Fachplaner: Flach GmbH, Poppensieker & Derix, TiconTec GmbH, Blumer-Lehmann CH
  • Kramm + Strigl (Darmstadt)
  • Yes Architecture (München)
    Fachplaner: Erne CH (Kostenschätzung, Statik), IB Hausladen Ingenieure (Klima und TGA)

Preisträger Mehrfamilienhaus (MFH):

  • ARGE Schnoklake Betz Dömer (Münster)
  • FAT (Trier)
    Fachplaner: Flach GmbH, Poppensieker & Derix, TiconTec GmbH, Blumer-Lehmann CH
  • Yes Architecture (München)
    Fachplaner: Erne CH (Kostenschätzung, Statik), IB Hausladen Ingenieure (Klima und TGA)

Die Architekten Kramm + Strigl aus Darmstadt entwarfen zweigeschossig stapelbare Betonmodule, die mit Decken aus Brettsperrholz kombiniert werden. Der Jury gefiel die schnelle und kostengünstige Lösung wegen ihrer Nachhaltigkeit durch die Möglichkeit zum einfachen Rückbau. In diesem Zusammenhang wurde die Verwendung von WDVS über dem Beton kritisiert.
 
In der Kategorie Mehrfamilienhaus überzeugte die Arbeit der ARGE Schnoklake Betz Dömer aus München mit einem „innovativen bauteilbezogenen System“, das als „sehr wirtschaftlich und kosteneffizient“ gelobt wurde. Beispielsweise bieten die Holzdecken Hohlräume für flexible Technik und die nicht-tragende Fassade lässt für die äußere Gestaltung freie Hand. Die Architekten bieten verschiedene Beispiele an.
 
Eine Konstruktion aus Brettschichtholz-Ständern im 3x3-Meter-Raster kombiniert mit Brettstapelmodul-Decken entwarfen die Münchner von Yes Architecture . Die Jury prämierte den Entwurf in beiden Kategorien. Auskragungen schaffen überdachte Freibereiche und Terassen – die Jury empfand diese „aufgelockerte Gliederung“ der Vor- und Rücksprünge als „städtebaulich wohltuend“. Ebenfalls in beiden Kategorien ausgezeichnet wurden die Architekten von FAT (Trier). Trotz erhöhter Kosten durch hohen Standard überzeugte der „filigrane Gesamtausdruck“ durch „sichtbare, natürliche Materialien und feine Betongeländer“. „Typisierte Ausbaumodelle“ sollen flexible Grundrisse entsprechend der „Lebenszyklen von Familien“ ermöglichen. „Element-Hybridbauweise“ sorgt zudem für „konstruktiv einfaches Bauen“.
 
Wer sich von den Ideen des Wettbewerbs inspirieren lassen will, kann eine Dokumentation aller 29 eingereichten Arbeiten kostenfrei beim Bauforum Rheinland-Pfalz bestellen. Sie wird voraussichtlich Ende August erscheinen. (dd)



bauforum.de


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Preisträger EFH und MFH: FAT (Trier)

Preisträger EFH und MFH: FAT (Trier)

Preisträger EFH und MFH: FAT (Trier)

Preisträger EFH und MFH: FAT (Trier)

Preisträger EFH und MFH: Yes Architecture (München)

Preisträger EFH und MFH: Yes Architecture (München)

Preisträger EFH und MFH: Yes Architecture (München)

Preisträger EFH und MFH: Yes Architecture (München)

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