Am 1. November 2000 wurde in Schwerin der erste Hochschulbau in der 840-jährigen Geschichte der Stadt eröffnet. Der vom Hamburger Büro v. Gerkan, Marg und Partner (gmp) gestaltete Komplex aus Studien- und Wohngebäuden ist die neue Dependance der Mannheimer Bundes-Fachhochschule für Arbeitsverwaltung und steht künftig 300 Studenten zur Verfügung.
Die dort auszubildenden Diplomverwaltungswirte finden ein lichtes Gebäude mit Aula, zwölf Hörsälen, kleineren Seminarräumen und Mensa sowie vier Bettenhäuser mit Teeküchen, Gemeinschafträumen und 300 Einzelzimmern vor.
Der Entwurf von Meinhard von Gerkan bildet eine klare städtebauliche Situation aus, die durch die U-förmige Anordnung des Hauptbaukörpers entsteht. In ihm befinden sich die Lehr- und Verwaltungsbereiche. Die Wohn- und Freizeiträume sind in freistehenden Langgebäuden untergebracht. Erschlossen wird das Schulgebäude von der offenen Seite des Us und unter Ausnutzung des vorhandenen Gefälles im Mittelgeschoss, so dass sich die Erdgeschossebene nur nach außen öffnet. Die Architektur entspricht mit der "Wirtschaftlichkeit" der Zweibundanlagen, den durchgehenden konstruktiven Elementen und Sanitärkernen, der Minimierung der Treppenkerne und der generell einfachen Konzeption den Vorstellungen der "neuen Bescheidenheit" (Büro gmp). Die hohe Priorität des ökologischen Aspekts der Planung zeigen der große Anteil des verwendeten Baustoffs Holz sowie die Schaffung von großer Speichermasse und dadurch Reduzierung des Energieverbrauchs, große multifunktionale Dachüberstände, offene Wasserhaltung und die Minimierung von mechanischer Be- und Entlüftung zu Gunsten der natürlichen Entlüftung.
Die in zweijähriger Bauzeit errichtete Anlage wurde für 51 Millionen Mark erbaut.

Foto: gmp