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03.11.2017

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Zwei Türme im Flow

Hochhauskomplex von UNStudio in Hangzhou


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All-in-one, 24/7, Superliving, Interconnection, Streamline Design – das klingt wie aus dem Katalog einer Trendagentur. Für eine solche wäre die Raffles City Hangzhou sicherlich ein Musterbeispiel für einen zeitgenössischen urbanen Knotenpunkt. Denn der Mischnutzungskomplex inmitten des zentralen Geschäftsviertels der 150 Kilometer südwestlich von Shanghai gelegenen 8-Millionen-Einwohner-Stadt Hangzhou vereint all diese Attribute unter einem Dach – beziehungsweise in zwei 250 Meter hohen Glastürmen. Der Entwurf stammt von UNStudio und ist deren größtes bisher realisiertes Einzelgebäude. Das Amsterdamer Büro eröffnete aus diesem Anlass 2009 eine Dependance in Shanghai, um den letztlich fast zehn Jahre dauernden Entwicklungs- und Bauprozess aus unmittelbarer Nähe betreuen zu können.

Konzipiert und in Auftrag gegeben von der in Singapur ansässigen Immobilienfirma CapitaLand, ist der Neubau bereits die achte Raffles City in China. Es handelt sich bei dieser Gebäudeserie um Shoppingmall-Büro-Wohn-Hybride, die die klassische räumliche Funktionstrennung in Wohnen, Arbeiten und Freizeit radikal aufheben. Dabei wird ein komplettes Stadtviertel in einen einzigen Baukomplex gepackt. So entsteht ein in seinem ganz eigenen Rhythmus vibrierender Mikrokosmos, in dem alles mit allem verbunden ist.

In Huangzhou trifft auf 400.000 Quadratmetern ein breites Nutzerspektrum aufeinander: Bewohner, Büromitarbeiter, Hotelgäste und Menschen, die hier shoppen und sich amüsieren, etwa in Restaurants, im Fitnesscenter oder im Kino. Sogar heiraten kann man – und mit dem Hubschrauber auf dem Dach landen. Die Architekten sprechen auch von Superliving, und ähnlich wie beim sogannten Superfood ist damit gemeint, dass in einer einzigen Sache alles drin ist, noch dazu in optimaler Zusammensetzung. Ihr Konzept zielt dementsprechend darauf ab, das vielfältige Raumprogramm auf dichtem Raum möglichst harmonisch und zugleich effizient ineinandergreifen zu lassen und darüber hinaus eine umweltverträgliche, ästhetisch angenehme, sichere und gesunde Umgebung zu schaffen.

Die Kubatur dieses Komplexes der Superlative zeigt sich schwungvoll dynamisch, ohne Ecken und Kanten. Aus einem voluminösen und wie eine Landschaft gestalteten Sockel – der von oben gesehen die Form von zwei sich überkreuzenden Achten hat – ragen die beiden schlanken, leicht in sich gedrehten Türme heraus. Ein großes Atrium mit Oberlicht bildet das organisatorische und visuelle Zentrum der Sockelanlage. Hier überlagern sich spiralförmig zahlreiche Ebenen.

Die mit silbern spiegelnden Aluminiumplatten verkleidete Fassade des unteren Baukörpers lässt Assoziationen zur glatten Haut eines Fisches oder eines Reptils aufkommen. Ein Eindruck, der durch die elegant gekurvten Türme noch verstärkt wird. Diese stehen durch ihre Drehung im Dialog miteinander. Ihre Ost-West-Ausrichtung sorgt für eine optimale Tageslichtversorgung bei gleichzeitiger Minimierung des Schattenwurfs. Die wellenartig verlaufende Fassade mit ihren aufgesetzten, beweglichen Sonnenblenden soll laut Architekten auch einen Bezug zum nahen Fluß Qiantang herstellen. Vor allem verweist sie auf das gestalterische Grundprinzip dieses Komplexes: Alles fließt. (da)

Fotos: Hufton + Crow, Seth Powers, Jin Xing


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Kommentare

3

nomad | 05.11.2017 15:44 Uhr

wtf

this is really ugly...
flow of what?

2

so ein archi | 03.11.2017 17:30 Uhr

Flow follows irgendwas...

Flowiges Hochhauscluster mit spaciger Lobby in China, auf smogfreien Hochglanz-Sonnenschein-Bildchen... gefühlt nun mittlerweile schon hundertmal gesehen. Ich glaube ich werd alt.

1

Jürgen Schterkliv | 03.11.2017 16:01 Uhr

TOP

Einfach Toll!

 
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