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24.09.2015

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Alpengipfel in Basel

Herzog & de Meurons Roche-Tower fertig


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Es ist eine architektonische Weisheit, die schon Geltung hatte, bevor in Chicago 1885 mit dem Home Insurance Building das erste Hochhaus fertig gestellt wurde: Wenn nicht in der Fläche gebaut werden kann, dann tut man es eben in der Höhe. In Basel aber kam dieses Prinzip noch nicht an. Umso spektakulärer ist es, dass das Pharmaunternehmen Roche in der verdichteten Rheinstadt ein klares Statement für die Vertikale setzt. Das „Building 1“ von Herzog & de Meuron ist 175 Meter hoch. Ein ikonenhafter Bau: Aus der Grundform eines Dreiecks entsprungen, verjüngt sich sein Glaskörper treppenartig über 41 Etagen.

Schon seit einer Weile ragt der Roche-Tower weit über die Silhouette Basels hinaus, am 18. September konnte er dann endlich eröffnet werden. Laut Neuer Zürcher Zeitung lief bei der Einweihung vergangene Woche gleich die „gesamte baselstädtische Regierung“ auf, denn die Architektur des Büroturms ist von nationaler städtebaulicher Bedeutung. Jacques Herzog selbst sieht das Building 1 als Beispiel für eine wichtige „Position im aktuellen Diskurs um eine unkontrollierte Stadtentwicklung, in Basel wie in der gesamten Schweiz“ – sprich: Auch in der Schweiz soll es Wolkenkratzer geben.

Das gläserne Dreieck ist mit seiner einprägsamen Form auch ein Markenzeichen der Firma Roche, die mit dem Neubau ihre Mitarbeiterkultur präsentiert. So wurde etwa innen besonderer Wert auf die vertikale Durchbrechung des Gebäudes gelegt. Als Kommunikationszonen verbinden die Architekten von Herzog & de Meuron immer mehrere Etagen über ein lichtes Treppenhaus miteinander. Terrassen für spontane Mitarbeiterbesprechungen bei inspirierendem Ausblick sind diesen Begegnungsräumen angeschlossen.

Es arbeitet sich also offenbar gut im Roche-Tower. Das soll in Zukunft für alle Mitarbeiter des Pharmaunternehmens gelten. Dieser Büroturm von Herzog & de Meuron ist Teil eines großen Verdichtungskonzepts von Roche, das mit Investitionen in Höhe von drei Milliarden Schweizer Franken all seine 3.000 Mitarbeiter, die bislang auf das ganze Stadtgebiet verteilt sind, auf dem Firmengelände bündeln will.

Und der Name „Building 1“ sagt schon voraus, dass auch eine Nummer 2 folgen wird. Noch höher soll ein weiterer Roche-Tower werden, nämlich 205 Meter, den Herzog & de Meuron ebenfalls dreieckig, aber anders ausgerichtet dem Erstling gegenüberstellen werden. (sj)

Fotos: © Roche


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Kommentare

13

Björn Mohn | 09.10.2020 09:38 Uhr

geht gar nicht

Großkotz beugt Baurecht. Wie kann so ein riesen Klotz in solch einer Städtelandschaft zulässig sein ???
Wenn´s wenigstens nicht so langweilig wäre !!

12

Andrea Palladio | 29.09.2015 08:18 Uhr

@remko

....Nur schön, dass auch der PrimeTower längere Zeit als "der Längste der Schweiz" , um in Ihrer Terminologie zu bleiben, gehandelt wurde. Es muss wohl daran liegen, dass Frau Gigon noch einen männlichen Büropartner hat. Sapperlot noch mal, da beisst sich die Genderzuordnung in den eigenen Schwanz.

11

Kommentator | 25.09.2015 15:40 Uhr

Prallscheibe

Die Renderings versprachen mal wieder zu viel.

Leider ist die Fensteraufteilung zu deutlich sichtbar - was u.a. auch den 70-Look verstärkt. Eine vorgesetzte Prallscheibe hätte es moderner und sauberer wirken lassen. Schade....

10

Genius_loci | 25.09.2015 13:04 Uhr

@solong

...Genehmigungsbehörden (und Bauherren) fallen offenbar noch immer auf das Märchen vom "transparenten" Hochhaus herein. Sie müssten es längst besser wissen...
Ansonsten gilt in Basel für Prestigeprojekte zahlungskräftiger Arbeitgeber, wie andernorts auch: "Wenn Geld nicht hilft, hilft viel Geld".

9

Spartakus | 25.09.2015 12:26 Uhr

hoch "Haus"

Was eine banale Kiste, mit einer Treppe aus der Vitra Detail Kiste. Da lobe ich mir kleine Büros, die in ihrer Unbekümmertheit etwas Neues probieren.
@ solong: Das Schreiben mit vielen Punkten ist albern und macht den Inhalt nicht besser. Und Nein es ist nicht kreativ.

8

remko | 25.09.2015 12:23 Uhr

@ Andrea Palladio

Das Architektinnen auch Hochhäuser entwerfen ist mir bekannt. Dass man aber einen dreieckigen Querschnitt wählt, egal, ob es Sinn macht oder nicht, nur um den 'Längsten' in der Schweiz zu besitzen ist wohl eher ein maskulines Bedürfnis. Zumindest konnte man jetzt Annette Gigons Prime Tower, der im Vergleich zu diesem Klotz eher elegant wirkt, hinter sich lassen. Und ja, warum nicht. Angesichts solcher Bauten wäre meines Erachtens eine Genderdebatte längst überfällig. Was das jetzt allerdings mit Nazivergleichen zu tun haben soll wird mir wohl immer schleierfhaft bleiben.

7

solong | 25.09.2015 11:26 Uhr

...wo bitte...

...ist das "zipferl" gläsern...70er-jahre bändchenfassade...die genehmigung war auf basis der "durchscheinenden, gläsernen variante" erfolgt ... und jetzt dieses "bauen als umweltzerstörung" ... schlimm für die skyline von basel ... und unfassbar ...was hat HdM da getrieben ?

6

Andrea Palladio | 25.09.2015 10:33 Uhr

@remko

Endlich haben wir im Baunetz neben den Nazivergleichen auch die Genderdebatte eingeführt. Es wurde aber auch endlich Zeit.

(Schon mal die Hochhäuser von Frau Hadid gesehen?)

5

remko | 25.09.2015 09:27 Uhr

Machismo

Wie wäre es einmal mit einem Baunetzwoche Newsletter über Männlichkeitswahn in der Architektur? Und zwar mit der Frage: Kann man anhand von Gebäuden herausfinden, ob der Verfasser männlich oder weiblich war? Ich vermute einmal, dass dieselbe Bauaufgabe, betreut von einer Architektin, zu einem weniger absurden aber dafür nachhaltigerem und wohl proportioniertem Entwurf geführt hätte.

4

auch ein | 25.09.2015 09:08 Uhr

architekt

was ein monster!

aber die ROCHE mitarbeiter haben nen super blick auf die stad.bis haus Nr.2 kommt.....

3

Genius_loci | 25.09.2015 03:11 Uhr

Innen hui, außen pfui


Das Hochhaus und sein Umfeld kenne ich gut aus eigener Anschauung und habe sein Wachsen interessiert verfolgt. Dass es – nach übrigens verdächtig kurzer Genehmigungsphase – in der bislang weitgehend unverstellten Silhouette Basels überhaupt zu diesem Bau kam, ist so spektakulär wie skandalös.
Der Bauherr drohte im Vorfeld offen mit Wegzug aus der Stadt, sollte der Wolkenkratzer nicht "unbürokratisch schnell" genehmigt werden. Die Basler spaltet der Maßstabssprung am Rheinufer bis heute; viele finden dieses selbstverliebte Statement ihres allmächtigen Pharmariesen überhaupt nicht witzig. Abgesehen vom langen Schatten, den der Turm jetzt auf sein dicht bebautes Wohnumfeld wirft, kommt er auch städtebaulich und architektonisch plumb daher: Das alte Roche-"Hoch"haus, für mich immer noch eines der gelungensten älteren Bauten auf dem Areal, wird vollständig erdrückt von der schieren Masse des Nachbarn und ist jetzt zu einem seltsamen Wurmfortsatz degradiert. Den geplanten Abriss durchkreuzte die Denkmalschutzbehörde, aber sicherlich dürfte hier in den nächsten Jahren noch einmal „nachverhandelt“ werden.
Was auf den Fotos weniger herüberkommt: Die überraschende Banalität der Fassade, vor allem in der Nahwirkung: Der interessante, "graphische" Schwarz-Weiß-Wechsel der Fensterbänder, den die Renderings noch versprachen, ist im Ergebnis verpufft. Statt dessen klobig proportionierte Fensterrahmen und billig wirkende Brüstungsfelder aus Blech.
So ist die ikonische Fernwirkung des Gebäudes noch die vorteilhafteste – wenn der Turm losgelöst, nicht im Zusammenspiel mit der von ihm degradierten Altstadt erscheint. Wenn in den nächsten Jahren die noch höheren Nachbartürme „angebaut“ werden, dürfte auch der letzte Rest an Eleganz verschwinden. Schade für Basel, das mit diesem Trumm nun leben muss.

2

peter | 24.09.2015 16:34 Uhr

oberer abschluss?

nettes haus, aber warum muss das letzte geschoss aus dem rhythmus der abtreppung ausscheren? ich finde, das nimmt der komposition irgendwie die kraft - etwas schade.

1

H&M Kritiker | 24.09.2015 16:17 Uhr

Alpengipfel

Ein durchaus gelungenes Beispiel für eine schlichte, solide aber dennoch signifikante Architektursprache. Das muss ich als H&M-Kritiker durchaus feststellen. Vielleicht ein wenig zu hoch (im Vergleich zur Umgebung), aber in der Außenwirkung dennoch gelungen! TOP.

 
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