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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Haus_der_Essener_Geschichte_fertig_936009.html

29.01.2010

Roste wohl, Ruhrgebiet

Haus der Essener Geschichte fertig


Es ist Kulturhauptstadtsjahr im Ruhrgebiet, und Essen ist dessen Epizentrum. Im Schatten der heutigen, großen und sehr feierlichen Eröffnung der Erweiterung des Folkwang-Museums von David Chipperfield (siehe BauNetz-Meldungen zu Wettbewerb und Fertigstellung) wird noch ein weiterer Museumsbau in Essen fertig gestellt und am kommenden Montag an seine künftigen Nutzer übergeben: Das „Haus der Essener Geschichte“, das zum Teil in einem Neubau und zum anderen Teil in den Altbau-Räumen der ehemaligen Luisenschule unterkommt. Geplant wurde sowohl der Um- als auch der Erweiterungsbau von Ahlbrecht Felix Scheidt und Kasprusch (Essen/Berlin). Übrigens sind dies auch die Architekten, die den Wettbewerb für das Depotgebäude des Ruhr-Museums gewinnen konnten (siehe BauNetz-Meldung vom 6. Februar 2008).

Das Gebäude der Luisenschule aus den 1950er-Jahren steht teilweise unter Denkmalschutz. In den ehemaligen Klassenräumen und in dem Kreuzgratgewölbe der Eingangshalle sind nun die neuen Ausstellungsräume untergebracht. Drehbare Vitrinen verschließen den Ausstellungsbereich nachts. So kann die ebenfalls in dem Gebäude untergebrachte Stadtbibliothek und deren Veranstaltungssaal sowie die Verwaltungsräume vom Ausstellungsbetrieb getrennt werden.

Der viergeschossige Neubau nimmt das Magazin des Stadtarchivs auf. Er setzt sich durch eine „gläserne Fuge“ vom Altbau ab. Als äußere Verkleidung für die hinterlüftete Fassadenkonstruktion haben sich die Architekten mit deutlichem Bezug zum postindustriellen Wandel für kontrolliert rostende Corten-Stahlplatten entschieden. Dasselbe Material wird auch im Eingangsbereich des Altbaus, als „Hinweisband“ entlang der Bismarckstraße und für die Hinweistafeln im Ausstellungsbereich verwendet. Das „Haus der Essener Geschichte“ erhält also eine recht umfassende CI in rostendem Stahl.

Die Architekten: „Das sich stetig ändernde Material steht für den Wandel der Zeit und wirkt gleichzeitig bewahrend. Die Lüftungsöffnungen werden raumhoch, die Fassade schräg durchdringend, spannungsvoll angeordnet.“ Ein konstantes Raumklima im Magazin wird durch computergesteuerte Kippfenster in der Fassade erzeugt. Die schräg in die Fassade gesetzten Lüftungsöffnungen unterstützen durch unterschiedliche Ausrichtung die natürliche Zirkulation und vermindern gleichzeitig die Sonneneinstrahlung.


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