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30.10.2013

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Präzision des Beton

Gemeindezentrum in Belgien von Rapp+Rapp


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Fast ein ganzes Jahrhundert nach der Zerstörung des Stadtteils im Ersten Weltkrieg bekommt Merkem eine neue Mitte: In dem rund 2.300 Einwohner zählenden Ortsteil von Houthulst in Flandern haben Rapp+Rapp Architekten ein Gemeindezentrum gebaut.

Der klassisch-streng anmutende Neubau des Amsterdamer Büros mit Niederlassung in Berlin ordnet einen wichtigen Platz des Orten neu. Das öffentliche Gebäude grenzt mit seiner Haupteingangsfassade an die Bahnhofsstraße und schließt in einer Linie mit der Hauptstraße ab.

„Einfachheit in hoher Qualität“, sagen die Architekten über ihr stark rhythmisiertes Haus, das trotz einer monumentalen Formsprache und dem Einsatz von viel Beton alles andere als erschlagend wirkt. Grund dafür sind die öffentlichen Arkaden, die das Gebäude zu der Platz- und den Straßenseiten hin öffnet und so Transparenz erzeugen.

Der Rhythmus der Kolonnaden sei aus der umgebenen Ziegelbebauung abgeleitet, erklären die Architekten. Sie sind eingeschossig rund um die Haupthalle angelegt; diese erhebt sich als Glasvolumen darüber. Tagsüber gibt es so natürliches Licht im Inneren, nachts wird das verglaste Saaldach zu einer Laterne für den Stadtplatz.

Ein Empfangsbereich beherbergt Küche, Bar und Toiletten. Daran schließen drei große Räume an, die von den öffentlichen Arkaden umschlossen werden. Die Eingangshalle geleitet Besucher in die Haupthalle, die für öffentliche Veranstaltungen mit einer Bühne, Sitzmöglichkeiten und Tischen ausgestatten ist. Hinter diesem Saal befindet sich ein Außenraum in der Form eines offenen Innenhofs. Als innerer Ruheort stellt er das Gegenstück zu den sonst nach außen hin geöffneten Hauptbereichen dar. Auf der gegenüber liegenden Seite dieses Hofes findet sich ein kleiner Konferenzraum, der unabhängig vom Rest des Gebäudes genutzt werden kann.

Während die äußeren Arkaden aus Betonfertigteilen bestehen, ist das Gebäudeinnere in Ortsbeton mit einem Zuschlag aus hellem, fast weißem Stein gegossen. Der Betonboden in den Innenräumen und der Kies des Innenhofs sind farblich ähnlich gehalten. Mit unbehandeltem, aber lackiertem Holz verkleidete Wände kontrastieren mit der ansonsten einheitlichen Materialität des Gemeindezentrums. Sie bilden einen natürlich warmen Gegenpol zur eleganten Präzision des Beton.

Fotos: Kim Zwarts


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Kommentare

4

Oli | 04.11.2013 16:20 Uhr

grundsätzlich gut

aber im Detail schwierig, oder?
Bild 2 links unten: Feuchtigkeit?
Bild 6 oben: Feuchtigkeit? 4 cm Silikon?

Die architektonische Qualität überwiegt die bauliche anscheinend bei Weitem.

3

alexander | 01.11.2013 01:13 Uhr

akustik

was gestaltung & detail angeht, kann ich mich nur den vorkommentatoren anschließen.

was mich dennoch ernsthaft interessiert ist die frage nach der lösung der akustik in der eingangshalle...
ich sehe nur harte materialien; wer weiß da mehr?

2

remko | 31.10.2013 11:37 Uhr

...

so eine hohe Qualität in Belgien oder den Niederlande abzuliefern, bei dem ansonsten katastrophalen Niveau in der Gebäude Detaillierung, können nur ganz weinge Büros. Neben Kempe Thill sind es auch Rapp und Rapp, denen dies vergönnt ist. Respekt!

1

Genius_loci | 31.10.2013 00:20 Uhr

Schmuckkästchen in Beton und Holz

Schön einfach...
...einfach schön.

Kompliment an die Architekten!

 
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