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18.02.2014

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Bunte Falten am Meer

Gehry-Museum in Panama-Stadt


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Ein paar hundert Quadratmeter neues Land zwischen Nord- und Südamerika reichten aus, um den Weltenlauf zu ändern: Als vor ungefähr 3,5 Millionen Jahren die Landbrücke zwischen den beiden Kontinenten entstand, mischten sich nicht nur deren Tierwelten, sondern die Trennung von Atlantik und Pazifik ließ den Golfstrom entstehen und sorgte für ein vollkommen neues globales Klima.

Auf eine besondere Verbindung geht auch das neue Biomuseo von Frank O. Gehry zurück, das sich diesen Themen widmen wird und das bald in der Nähe von Panama-Stadt, an der pazifischen Mündung des Kanals, eröffnet werden soll. Gehrys zweite Frau Berta Isabel Aguilera stammt aus Panama, so dass er bereitwillig dem Wunsch nachkam, dort ein Gebäude zu errichten.

Seine einzige Bedingung: Sein erster Bau in Südamerika sollte eine bedeutende Nutzung haben, die schließlich im Biomuseo, oder Museo de la Biodiversidad, wie es offiziell heißt, gefunden wurde. Für dessen Inhalte konnten dann mit dem Smithsonian Institute und dem kanadischen Grafikdesigner Bruce Mau weitere namhafte Partner gefunden werden.

Auf zwei Seiten von Wasser umspült und damit weithin sichtbar, zeichnet sich das Museum durch eine scheinbar willkürlich-haufenartige Ordnung aus, wie sie für Gehry typisch ist. Unter den gefalteten Dachelementen befindet sich im Zentrum ein offenes Atrium, von dem aus sternartig eigenständige Galerien erschlossen werden.

Gehrys Architektur bekommt der Ausflug in die Tropen offensichtlich gut. Wo seine Bauten in Bilbao oder Los Angeles aufgrund ihres extremen materiellen und ingenieurtechnischen Aufwands immer auch etwas angestrengt wirken, waren in Panama die Mittel begrenzt.

Nur mit etwas Stahl und ein paar Trapezblechen musste das Dach gebastelt werden, in Schwingung gebracht vor allem durch seine wilde Farbigkeit. So entstand in Panama ein Gehry, der in seiner Leichtigkeit sehr an die frühen kalifornischen Werke erinnert, mit denen der Architekt einst berühmt wurde. Am 22. Mai 2014 wird das Museum eröffnet. 


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Kommentare

12

solong | 24.02.2014 11:11 Uhr

dreidimensionaler analphabetismus

...viele kommentare zeigen... mit verlaub ... eher die eindimensionale kreativitätslosigkeit ... der "paste + copy-planergeneration" ... die weder ort, noch proportionen, skulpturale wirkungen, usw. kennen ... sondern nur ... "kisten" ... oder "in sich verbogene kisten" ... mit "fassadenlametta" ... ich kann nur dem verfasser der meldung beipflichten ... gerry ... mit einer von bauphysik befreiter ... leichtigkeit ... farbig wie das leben ... und nicht eintönig wie "mainstream - facebookbrei" ...

11

Maja Maricic | 19.02.2014 14:05 Uhr

gehry in panama

ach, beneidenswert frei, beschämend verspielt

10

Geograph | 19.02.2014 13:34 Uhr

darfs ein Kilo mehr sein?

Mittelamerika ist zwar nicht sonderlich groß, aber "ein paar Hundert Quadratmeter" halte ich dann doch für arg untertrieben...

9

oh gehry | 19.02.2014 08:54 Uhr

dekonstruktivismus

in zeiten von neuorientierung war das eine mögliche richtung, da war der mann zur richtigen zeit aktiv mit seiner "handschrift", radikale neue sicht war wohl pritzkerpreiswürdig. er zerrt heute noch davon. ich würds abfackeln.

8

Baunix | 19.02.2014 06:46 Uhr

Tsunami

Sieht aus wie die Reste eines Containerschiffs nach einem Tsunami. Da wünsch ich mir, dass die Ausfräumarbeiten schnell gehen und der Schrotthaufen möglichst bald wieder abtransportiert ist. Ich denke man könnte die Teile gut wiederverbauen, für einen Kindergarten, eine Schule oder ein farbenfrohes Krankenhaus...

7

david | 18.02.2014 22:36 Uhr

Plakatives One-Liner

Was weniger Leute wissen ist, dass Gehrys Frau aus Panama herkommt. Dieser Auftrag muss genau so willkürlich Zustande gekommen sein, wie die Dächer. Ich persönlich empfinde seinen Vergleich Lateinamerikas mit bunt, laut, schreiend, unordentlich eher als Vereinfachung und beleidigend... als ob ein Haufen Farben ein Monument macht. Nicht sein bester Bau.

6

Funz | 18.02.2014 21:28 Uhr

a pro pos Niveau

Lieber hater,

ich gebe Ihnen recht. Das Niveau ist "im Keller".

Man könnte vielleicht auch sagen: das "Architekturniveau", auch wenn das vom Ausdruck her schon schwierig wäre. Aber "einen" Turm dürfte Herr Gehry dann schon bauen.

Niveau ist keine Hautcreme. Und Gehry kam nur bis Herford. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich danke nur allen Hobbykritikern, dass das Thema mit den Anschlussdetails nicht angesprochen wurde. Danke! Danke! Danke!

5

rennie | 18.02.2014 20:52 Uhr

ist doch herrlich...

Lustig, wie sich einige Menschen
über schräge und farbige Flächen in der Architektur so echauffieren kann.
Das zeigt wie klein der Horizont bei manch Zeitgenossen ist.
Wir leben in einer Welt von unendlichen Möglichkeiten; wieso sollte man dies nicht nutzen?

4

Hans Peter Blumenscheid...der Architekt dem die Bauherren vertrauen | 18.02.2014 17:40 Uhr

Chapeau!

Die Baugerüste auf Bild 4 fügen sich nahtlos ins Ensemble.

3

Peter | 18.02.2014 16:58 Uhr

also wirklich:

dreidimensionaler analphabetismus.
warum muss dieser schrott überall entstehen?

2

Hater | 18.02.2014 16:08 Uhr

Unfassbar

Bin ich der einzige dem beim Anblick der Bilders die Kinnlade runterfällt?

Ich hab's schon immer gesagt, der Gehry wird vollkommen überbewertet. Entsetzlich. Geschmacklos. Ideenlos. Man weiß gar nicht mehr was man dazu sagen soll. Das Architektur Niveau ist endgültig im Keller.

Und der darf ein Turm in Berlin bauen?

1

ulf | 18.02.2014 15:47 Uhr

gehry

wie immer, nur bunt

 
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