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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Freiraumwettbewerb_fuer_Humboldt-Forum_in_Berlin_entschieden_3062227.html

16.01.2013

Gelassene neue Identität

Freiraumwettbewerb für Humboldt-Forum in Berlin entschieden


Mit der gestrigen Jurysitzung gibt es eine weitere planerische Entscheidung rund um das Bauvorhaben, das Berliner Schloss unter der Bezeichnung „Humboldt-Forum“ wiederaufzubauen. Bei dem offenen Freiraumwettbewerb „Umfeld Humboldt-Forum“ sind 41 Arbeiten eingereicht worden. Die Jury unter Vorsitz von Guido Hager vergab diese Preise:

  • 1. Preis (37.000) Euro: bbz landschaftsarchitekten Timo Herrmann, Berlin

  • 2. Preis (25.000 Euro): WES Landschaftsarchitektur mit Hans-Hermann Krafft, Berlin

  • 3. Preis (18.000) Euro: Lützow 7 Cornelia Müller, Jan Wehberg, Berlin

  • 4. Preis (12.000 Euro): Levin Monsigny Landschaftsarchitekten Axel Hermening, Martina Levin, Nicolai Levin, Luc Monsigny, Berlin

  • Anerkennung (6.000 Euro): TDB Landschaftsarchitektur Eva-Maria Boemans, Karl Thomanek, Berlin

  • Anerkennung (6.000 Euro): Kraft.Raum Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung René Rheims, Krefeld

Nach Berichten der Lokalpresse soll das Ergebnis nicht einstimmig gefallen sein. Der Tagesspiegel berichtet, das Votum habe 8:5 zwischen dem ersten und dem zweiten Preis gestanden, wobei die Fachpreisrichter mehrheitlich für das „puristischere Konzept“ von bbz gestimmt haben sollen, die Vertreter von Bund und Land dagegen für den „eingängigeren“ Entwurf von WES. Im Vorfeld hatten traditionalistische Kreise öffentlich Stimmung für eine „historische“ Freiraumgestaltung gemacht.

Bei der Empfehlung an den Auslober war das Preisgericht dann aber einig: Es empfahl einstimmig, die mit dem 1. Preis ausgezeichnete Arbeit der weiteren Bearbeitung der Planungsaufgabe zugrunde zu legen.

Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, selbst Mitglied der Jury, wird mit einer Würdigung des ersten Preises zitiert: „Es ist eine Arbeit, deren Dimensionierung des öffentlichen Raumes überzeugt, die sich zeitgenössisch mit den historischen Spuren auseinandersetzt und zum Lustgarten vermittelt. Hier wird das Spreeufer zu einem attraktiven Stadtraum auf zwei Ebenen inszeniert.“

Die Jury urteilte über den ersten Preis: „Die Verfasser thematisieren den Freiraum des Humboldt-Forums als zeitgenössischen Stadtraum, in dem die historischen Bezüge unsentimental, aber präzise verarbeitet und transformiert werden. Geschichte wird räumlich erlebbar, indem klare Orte geschaffen werden: die Schlossterrassen als neuer Raum mit Staudenpflanzung entlang der historischen Spur, eine Trauerweide am Ort des historischen Schlossgärtchens, der urbane harte Vorplatz im Süden, zeitgenössisch durch Bankmonolithe strukturiert, das Schleusengärtchen am Freiheits- und Einheitsdenkmal, die Beziehung zum Lustgarten durch einen durchgehenden Plattenbelag, der die Fahrspur auf der exakten Breite des Lustgartens leicht anhebt.

Die Balance zwischen identitätsstiftender Einheitlichkeit des Freiraums und einer räumlichen Differenzierung der Teilbereiche ist gelungen. Konsequente Reduktion auf ein Steinmaterial (Dolomit) und dessen durchgängiger Gebrauch für vertikale und horizontale Flächen schaffen eine gelassene neue Identität. Es entstehen auf jeder Seite des Humboldt-Forums klar gefasste und strukturierte Stadträume, die angemessen auf das jeweilige Gegenüber reagieren.“

Der Auslober ließ verlauten, dass die Bau- und Realisierungskosten mit über 12 Mio. Euro für ca. 38.000 Quadratmeter Freiraum aus der „Entwicklungsmaßnahme Hauptstadt Berlin – Parlaments- und Regierungsviertel“ finanziert werden. Geplant sei die weitestgehende Fertigstellung des Umfeldes zur Eröffnung des Humboldt-Forums im Jahr 2019.

Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten: 5. bis 17. 2. 2013, Mo-Fr 13-19 Uhr, Sa/So 11-19 Uhr
Ort: Neues Stadthaus, Parochialstr. 1-3, 3. OG, 10179 Berlin


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