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16.03.2016

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Minimalistische Natürlichkeit

Forschungszentrum in Spanien


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Verwitterter Beton und grün wuchernde Pflanzen: Fast könnte man meinen, das Zentrum für soziale Nachhaltigkeit von Badajoz stünde nicht im trockenen Spanien, sondern in einem tropischen Land Südamerikas. Diese Wirkung ist natürlich erwünscht, denn hier sollen die Grenzen zwischen dem Gebäude und seiner Umwelt bewusst verwischt werden. Verantwortlich hierfür sind Daniel Jiménez + Jaime Olivera Arquitectos, die mit ihrem Büro ebenfalls in Badajoz beheimatet sind.

Der Ausgangspunkt ihres Entwurfs war tatsächlich der biotopartige Garten, der sich teils offen, teils durch eine Pergola geschützt, um das Gebäude erstreckt. Dessen Volumen kneten die Architekten solange, bis es sich in die verbleibenden Freiräume fügt – wobei die kantige Formensprache der Architektur eher die Arbeit mit einem feinen Skalpell nahelegt. Neben Büros, Labor- und Seminarräumen verfügt das Zentrum auch über zwei größere Auditorien.

Mit seinen variierenden Höhen reagiert der Baukörper außerdem auf den heterogenen urbanen Kontext am Rand der Innenstadt von Badajoz: Mal scheint es sich zu einem Minihochhaus aufzuschwingen, mal duckt es sich zwischen die niedrigeren Nachbargebäude. Seine tatsächliche Größe ist dabei nur schwer einzuschätzen und auch einer eindeutigen städtebaulichen Positionierung entzieht es sich mit seiner verschlossenen grauen Fassade bewusst.

Auch das Innere des Zentrums entzieht sich mit seiner zergliederten Struktur dem schnellen Erfassen – vielmehr wirkt es mit seinen Lufträumen und indirekten Lichtquellen wie eine mäandernde Höhle, die sich eher zufällig dem Formwillen der Architekten unterwirft. Das nämlich ist die eigentliche Besonderheit der Architektur: Trotz aller minimalistischen Präzision strahlt das Gebäude vor allem Natürlichkeit aus. (sb)

Fotos: Jesús Granada


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Kommentare

2

eduard | 17.03.2016 16:10 Uhr

Super

Bau!
Vor allem die frei tragende Lamellenüberdachung des Gartens!

1

Ein Hamburger | 16.03.2016 17:33 Uhr

Beeindruckt!

Meine Güte, ist das ein öffentliches Projekt? Man fragt sich, woher in Spanien oder auch häufiger in Portugal das Geld für solche Projekte kommt!
...und die Unterstützung dieses konsequenten Einsatzes von Sichtbeton! Hut ab!

 
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