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01.12.2017

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Finalisten für DAM-Preis 2018 bekanntgegeben


Was treibt die Architektur in Deutschland gerade um? Auszeichnungen zeigen immer auch eine Bestandsaufnahme und können zur Klärung dieser Frage durchaus herangezogen werden. Am aktuellsten Auskunft geben dürfte hier die Riege der vier Finalisten des DAM-Preises 2018, die am gestrigen Donnerstag verkündet wurde. Zum zweiten Mal seit der Gründung des Preises im Jahr 2007  veröffentlicht das Deutsche Architektur Museum nach Bekanntgabe einer Shortlist mit circa 25 Projekten diese ganz enge Auswahl. Im Januar 2018 wird die Jury, die alle vier Projekte bereist hat, unter Vorsitz von Fritz Auer (Auer Weber, München) das Siegerprojekt bekanntgeben.

In der Gegenüberstellung mit der Shortlist des DAM-Preis 2018 wird deutlich, dass Prestigeprojekte wie Frank o'Gehrys Pierre Boulez-Saal in Berlin oder ein schickes Geschäftshaus in der Frankfurter Innenstadt von Christoph Mäckler dieses Jahr gemäß Preiskomitee nicht die Belange der Architektur in Deutschland widerspiegeln. Es sind die sozialen Aspekte, die besonders zählen. Die vier Finalisten von Norden nach Süden sind:

  • Bremer Landesbank, heute Tochterunternehmen der Nord LB, in Bremen von Caruso St John (London/Zürich)

  • Wertstoff- und Straßenreinigungsdepot, in Augsburg von Knerer Lang Architekten (Dresden)

  • Wohnanlage wagnisART in München von der ARGE bogevischs buero (München), SHAG Schindler Hable Architekten (München)

  • Hauptcampus der Zeppelin Universität in Friedrichshafen von as-if Architekten (Berlin)


Das wohl überraschendste unter den vier finalen Projekten ist das Wertstoff- und Straßenreinigungsdepot von Knerer Lang Architekten. Mit der abgetreppten, u-förmigen Gebäudefigur und der so simplen wie effektvollen Idee einer kräftigen Farbgebung werten die Architekten einen einfachen Logisitkbau visuell auf. Nicht nur für das Straßenbild, sondern auch für die Mitarbeiter ist dies ein ästhetischer Gewinn. 

In einer alten Flakkaserne haben as-if Architekten den Campus der Zeppelin Universität untergebracht. Den Kasernenhof überbauten sie mit einer zweigeschossigen Plattform und schufen im rigiden System des Bestands eine kleinteilige Wegestruktur, die besonders Begegnungen und Kommunikation unter den Studierenden fördert.

Die verwinkelte Wohnanlage wagnisART im Norden Münchens errichteten bogevischs buero (München), SHAG Schindler Hable Architekten ebenfalls auf einem militärisch genutzten Gelände. Die Architekten wandelten das Areal in einen genossenschaftlich verwalteten Komplex mit 138 Wohnungen für mehrere Generationen, Kulturzentrum und Gastronomie um.

Die Bremer Landesbank von Caruso St John  stellt mit ihrer aufwändigen und  bereits preisgekrönten Fassade eine Ausnahme unter den vier Finalisten dar, die sonst durch ihre Sachlichkeit auffallen. Hier ließ sich die Jury von einem Detail überzeugen, das nicht sofort sichtbar ist: Der Innenhof formuliert trotz der Funktion des Baus als Banksitz einen wichtigen öffentlichen Platz in der Bremer Innenstadt. (sj) 


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Wertstoff- und Straßenreinigungsdepot, Augsburg, Knerer Lang Architekten

Wertstoff- und Straßenreinigungsdepot, Augsburg, Knerer Lang Architekten

Bremer Landesbank, heute Tochterunternehmen der Nord LB, Bremen, Architekten: Caruso St John

Bremer Landesbank, heute Tochterunternehmen der Nord LB, Bremen, Architekten: Caruso St John

Wohnanlage wagnisART, München, ARGE bogevischs buero, SHAG Schindler Hable Architekten

Wohnanlage wagnisART, München, ARGE bogevischs buero, SHAG Schindler Hable Architekten

Hauptcampus Zeppelin Universität, Friedrichshafen, as-if Architekten

Hauptcampus Zeppelin Universität, Friedrichshafen, as-if Architekten

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