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31.10.2000

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Was bleibt?

Expo 2000 in Hannover nach 153 Tagen beendet


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18 Millionen Besucher, 2,4 Milliarden Mark Defizit - am 31. Oktober 2000 geht die Expo 2000 in Hannover nach 153 Tagen zu Ende.
Im Zusammenhang mit der Weltausstellungsarchitektur ist „Nachnutzung“ jetzt das Zauberwort. Bei vielen Bauwerken stand von Anfang an fest, dass sie temporärer Art und damit zum Abriss freigegeben sind. Andere wiederum bleiben - entweder in ihrer urspünglichen Funktion oder mit einem neuen Zweck versehen - erhalten.

Expo-Plaza
An der 110.000 Quadratmeter großen Expo-Plaza bleiben zahlreiche Gebäude stehen, unter anderem die Preussag-Arena und das Radisson-Hotel; „EuropaHaus“ und „Nileg Plaza Forum“ werden vermietet (überwiegend Büro- und Gastronomienutzung); das „Global House“ wird in „Kurt-Schwitters-Forum“ umbenannt und steht künftig Studenten für Schauspiel, Bildende Kunst und Journalistik zur Verfügung; der deutsche Pavillon und „planet m“ von Bertelsmann bleiben erhalten, auch wenn die Nutzungskonzepte für beide Bauten noch nicht endgültig beschlossen sind. Umziehen werden das „Expo-Theater“ (vermutlich zur Landesausstellung „Expo.02“ in die Schweiz) und gmp`s Christus-Pavillon (nach Thüringen zum Zisterzienser-Kloster in Volkenroda). Beide Baulücken sollen bis 2002 durch Büro- und Geschäftshäuser geschlossen werden.

Pavillongelände Ost
Der 28 Hektar große Ausstellungsbereich am Europa-Boulevard soll nach der Expo zu einem attraktiven Gewerbepark mit „zukunftsträchtigen Branchen wie Medien, Werbung oder Sport“ werden. Die Pavillons von Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Schweden und der Volksrepublik China bleiben an Ort und Stelle erhalten. Im Französischen Pavillon wird der Sportartikelhersteller Décathlon voraussichtlich im Frühjahr 2001 einen Fachmarkt für Sportartikel eröffnen. Aus dem China-Pavillon wird ein chinesisches Heil- und Kontakt-Zentrum mit Sprachschule, Heilzentrum und Restaurant. In den drei anderen Gebäuden richten Agenturen und Dienstleister Büroräume ein.
Für mehrere Länderpavillons, aber auch die Postbox und den „Pavillon of Hope“ sollen konkrete Verhandlungen laufen, unklar ist die Nachnutzung der Nationengebäude von Äthiopien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE).
Die Nachnutzung der Pavillons von Italien (als kulturelle Einrichtung in Bari), Jordanien, Kroatien, Norwegen und Portugal ist bereits an anderer Stelle gesichert. Peter Zumthors „Klangkörper Schweiz“ wird - wenn sich nicht zuletzt noch ein Käufer gefunden hat - planmäßig dem Recycling zugeführt, das Baumaterial also weiter verwertet.
Von einem niederländischen Journalisten erhielt das BauNetz kürzlich die Information, die gestapelten Landschaften von MVRDV könnten als Informationszentrum für regenerative Energien an Ort und Stelle weiter genutzt werden; der zukünftige Betreiber soll ein Zusammenschluss eines niederländischen mit einem deutschen Energieversorgungsunternehmen sein. Diese Information konnte bisher jedoch trotz intensiver Recherche nicht erhärtet werden. Bei den in Gerüchten genannten Konzernen RWE und e.on waren dazu nur Dementis zu erfahren. - Das genannte Konzept ließe sich mit dem exklusiv im BauNetz vorab veröffentlichten Umbauvorschlag der Architekten (siehe BauNetz-Meldung vom 12.10.2000) bestens vereinbaren.

Pavillongelände West
Das 18 Hektar große Pavillongelände West wird nach dem Ende der Expo von der Deutschen Messe AG wieder als Freigelände bzw. Parkplatzfläche genutzt. Während die neu errichteten Großbauten (Messehallen 8/9, 13, 26, 25) sowie Parkhäuser und Technikzentralen dauerhaft angelegt sind, wird von den Pavillons in Kürze nichts mehr zu sehen sein. Shigeru Bans japanischer Pavillon soll zurück in den Wertstoff-Kreislauf wandern, die Nachnutzungs-Verhandlungen zahlreicher anderer Nationen sind nocht nicht abgeschlossen.
Gesichert ist, dass der Haupttrakt des Mexikanischen Pavillons als Bibliotheksgebäude der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschweig wieder errichtet wird (siehe BauNetz-Meldung vom 17.10.2000). Der Pavillon des Heiligen Stuhls soll im lettischen Liepaja als Gemeindezentrum zum Einsatz kommen, die „Cyclebowl“ des Dualen Systems Deutschland wird zerlegt, eingelagert und spätestens 2002 in Nordrhein-Westfalen wieder errichtet. Außerdem ist die Nachnutzung der Pavillons von Indien und Sri Lanka an anderer Stelle gesichert, als Tennis- und Sporthalle.

Erhalten bleiben die Gartenanlagen von Kamel Louafi, während die Seilbahn nach Ende der Weltausstellung abgebaut wird. Der Betreiber führt ebenfalls Verhandlungen zum Wiederaufbau an anderer Stelle, die Mittelstation wird von der NILEG übernommen und nach dem Umbau der Fachhochschule für Kunst und Design genutzt.

Im Rahmen von drei Auktionen kommt Expo-Inventar aller Art (unter anderem die eiförmigen mobilen Objekte und die sicherlich begehrten Relax-Liegen aus dem Themenpark) unter den Hammer. Die erste Versteigerung fand bereits am 25. Oktober 2000 statt, die nächsten Termine sind am 6./7. Dezember und am 20. Januar 2001. Informationen hierzu finden Sie unter http://www.troostwijk-expo2000.de.

Die im Oktober 1999 freigeschaltete und seither kontinuierlich erweiterte BauNetz-Übersicht zur Expo-Architektur bleibt natürlich unter der Adresse www.BauNetz.de/expo auch nach dem Ende der Weltausstellung abrufbar.


 
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