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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Brandenburgischer_Architekturpreis_vergeben_27234.html

07.05.2007

Kapieren statt Kopieren

Brandenburgischer Architekturpreis vergeben


Der brandenburgische Infrastrukturminister Reinhold Dellmann und der Präsident der brandenburgischen Architektenkammer, Bernhard Schuster, haben am 4. Mai 2007 in Eberswalde die Preisträger des 7. Brandenburgischen Architekturpreises geehrt.

Das Ministerium vergibt den Architekturpreis seit 1995 in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer im zweijährigen Rhythmus. Die Auslobung 2007 stand unter dem Motto „Architektur neues Brandenburg“. 74 Teilnehmer hatten sich mit Gebäuden und Anlagen aus den Jahren 2004 bis 2006 beworben. Die Jury, der unter anderem Wolfgang Schuster und Wilfried Mollenhauer angehörten, vergab sechs Auszeichnungen mit einem Preisgeld von je 1.500 Euro.

Die Preise mit jeweils einem kurzen Auszug aus der Jurybegründung im Einzelnen:

  • Zukunftsfähiges Wohnen und Arbeiten:
    Haus Michael in Althüttendorf (Barnim), Architekt: Johannes Modersohn; Bauherren: Annette Michael, Reinhard Binder
    „Das kleine Haus am See zeigt, wie mit wenigen Materialien und einfachen technischen Mitteln eine Architektur entsteht, die starke Eigenständigkeit besitzt und sich zugleich unaufdringlich in den dörflichen Maßstab einfügt.“

  • Zukunftsfähiges Wohnen und Arbeiten:
    Land- und Amtsgericht in Frankfurt (Oder), Architekten: Detlef Junkers, Georg Bumiller, Bauherr: Land Brandenburg, Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen
    „Der monolithische Kubus aus Sichtbeton betont die Unabhängigkeit der dritten Gewalt im durch backsteinerne Kasernenbauten geprägten Behördenzentrum, trotz formaler Strenge wirkt er nicht starr, sondern bietet vielfältige Raumerlebnisse von hoher Qualität.“

  • Zukunftsfähiges Wohnen und Arbeiten:
    Technologiezentrum für Luft- und Raumfahrt in Wildau
    Architekten: Georg Gewers, Swantje Kühn, Oliver Kühn, Bauherr: Regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dahme-Spreewald mbH
    „Die liegenden Formate und horizontalen Verschattungselemente der Fassaden lassen das Gebäude als „schnelle“ Karosse erscheinen – ein der Bauaufgabe angemessener Eindruck und neuer Beitrag für den traditionellen Industriestandort.“

  • Beispielhafte Lösungen für das Bauen im Bestand: Umbau und Erweiterung der Grundschule in Schulzendorf. Architekten: Sascha Zander, Christian Roth, Bauherr: Gemeinde Schulzendorf
    „Eine nahtlose Hülle aus geflochtener Weide verbindet den Plattenbau mit zu beiden Seiten angefügten Erweiterungen, innen prägen zwei durch die Anbauten entstandene Lichthöfe sowie fröhliche Farben die zentralen Räume.“

  • Beispielhafte Lösungen für das Bauen im Bestand:
    Instandsetzung und Umbau der ehemaligen ADGB-Bundesschule in Bernau. Architekten: Winfried Brenne, Franz Jaschke, Bauherr: Handwerkskammer Berlin
    „Das großartige Zeugnis der Bauhausmoderne wurde grundlegend saniert – dabei gelang es, Raumstruktur, Materialität und Farbigkeit der Erbauungszeit zurückzugewinnen, aber auch die Baugeschichte wurde gewahrt und auf hohem Niveau fortgeschrieben.“

  • Vielfalt der Stadt- und Siedlungsfunktion, der Stadt- und Ortsbildgestaltung: Fuß- und Radwegbrücke über die Spree in Cottbus. Architekt: Henry Ripke, Bauherr: Stadt Cottbus, Tief- und Straßenbauamt
    „Die 38,5 Meter lange Brücke schwingt sich mit konvexer Auswölbung leicht und elegant über die Spree, wie transparent in der natürlichen Umgebung und doch markant durch das orangefarbene Brüstungsgeländer, das nachts von Lichtbändern erhellt wird.“
Preisträger Förderpreis für junge Architekten (1 x 3.000 €):
  • Haus Clemen in Mittenwalde
    Architektin: Stefanie Clemen / Bauherren: Stefanie und Carsten. „Der Neubau eines Einfamilienhauses ermöglicht Wohnen und Arbeiten unter einem Dach, größtmögliche Funktionalität und Flexibilität der Nutzung und verbindet einen hohen gestalterischen Anspruch mit ökologischem Bauen und Passivhausstandard“
Kammerpräsident Bernhard Schuster sagte im Rahmen der Preisverleihung: „Dafür möge der Preis allen Architekten und Bauherren ein Ansporn sein: Sich erst intensiv mit dem Ort auseinanderzusetzen – mit seinem Zustand, seiner Geschichte und seiner Umgebung – und dann ein echtes Zeitzeichen zu setzen. Also Kapieren und nicht Kopieren: Baukultur entsteht nicht aus der Wiederholung vergangener Formen, sondern aus der immer neuen Suche einer eigenen, Zeit, Ort und Zweck gemäßen Form.“

Eine Broschüre zum Brandenburgischen Architekturpreis kann bei der Brandenburgischen Architektenkammer, per Telefon (0331) 275910 oder per eMail, bestellt werden.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Modersohn & Freiesleben


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Haus Michael in Althüttendorf

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Land- und Amtsgericht in Frankfurt (Oder)

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Fuß- und Radwegbrücke über die Spree in Cottbus

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Haus Clemen in Mittenwalde

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