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15.09.2017

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Flexibler Steinwürfel

Bibliothek in Oxford von Fletcher Priest Architects


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Neubau einer Universitätsbibliothek in Oxford? Das klingt nach großem Maßstab. Man denkt an Repräsentation und ist neugierig, wie eine altehrwürdige Elite-Universität mit den digitalen Herausforderungen im Bibliothekswesen umgeht. Unter solchen Gesichtspunkten mag der Neubau einer Bibliothek von Fletcher Priest Architects (London/Köln/Riga) in der englischen Universitätsstadt auf den ersten Blick enttäuschen.
 
Das Gebäude entstand für das St Anne’s College, eines von 38 Instituten, aus denen sich die prestigeträchtige University of Oxford zusammensetzt. Auch wenn das College einen der größten wissenschaftlichen Buchbestände in Oxford besitzt, ging es nicht um einen Bau der Superlative, sondern um ein kleines Haus, das die bestehende Bibliothek ergänzt. Der Neubau umfasst Bibliotheksräumlichkeiten sowie Forschungsbüros und bietet einen ruhigen, beinahe intimen Rahmen für konzentriertes Arbeiten.
 
Mindestens genau so wichtig wie das Haus selbst ist seine städtebauliche Setzung: Seit 2008 arbeiten Fletcher Priest mit dem College zusammen und versuchen, die einzelnen Bauten und Freiräume mithilfe eines städtebaulichen Masterplans in ein konsistentes Ganzes zu bringen. Die neue Bibliothek schließt diese Bemühungen ab und verschafft dem College eine neue Sichtbarkeit zur Straße.
 
Fletcher Priest entwarfen einen streng und klar gegliederten, dreigeschossigen Kubus, dessen Fassade aus ockerfarbenem Kalkstein als Abfolge schmaler, raumhoher Fenstereinschnitte und massiver Stützen gestaltet wurde. Vertikale Metallstreifen im Bereich der Geschossebenen setzen eine dekorative Pointe und lockern die Fassade etwas auf.
 
In gewissem Kontrast zur gravitätischen Schwere der Hülle steht das Potenzial des Innenraums. Dessen strukturelle Ordnung ist denkbar einfach: Er setzt sich im Grundriss aus neun Quadraten zusammen, von denen eines das Treppenhaus beherbergt. Einen Sanitärbereich gibt es nur im Kellergeschoss. Neben den tragenden Außenwänden gibt es nur vier Stahlstützen im Inneren des Hauses, in die auch die Belüftungstechnik integriert wurde.

Das Haus sei auf eine Lebenszeit von 150 Jahren angelegt, schreiben die Architekten, denn eine lange Nutzbarkeit sei der wichtigste Aspekt nachhaltigen Bauens. Strukturell ist das Gebäude so angelegt, dass es innen jederzeit umgebaut werden kann. Sogar ein Studentenwohnheim sei denkbar, betonen Fletcher Priest. Hinter der zeitlosen, rationalen Fassade verbirgt sich also ein Maximum an Nutzungsmöglichkeiten. (gh)

Fotos: David Grandorge


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