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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Besucherzentrum_bei_Bilbao_fertig_739439.html

16.02.2009

Kanu im Salztal

Besucherzentrum bei Bilbao fertig


Vermutlich haben bereits die Römer Salz im Tal von Añana abgebaut. Heute allerdings lohnt sich der Abbau dort kaum noch, obwohl durchaus noch Salz vorhanden ist. Stattdessen setzt die Region etwas südlich von Bilbao inzwischen auf den Tourismus: Geführte Touren durch die verbliebenen Abbaugebiete, Lager- und Verarbeitungsstätten sowie zu den Landschaften der Salzseen sind beliebte Ausflugsziele – so beliebt, dass ein kleines Besucherzentrum neu errichtet werden sollte.

Entworfen wurde der Neubau von Landa Ochandiano Arquitectos aus dem nahen Vitoria Gasteiz. Architekt Mikel Landa hatte beim Entwurf eine ganz eigene Inspiration: „Ich habe zu der Zeit gerade zwei Jahre lang in meiner Garage an einem Kajak gearbeitet. Das hat mir eine Menge über das Arbeiten mit Holz beigebracht. Als ich damit fertig war, dachte ich, es wäre doch interessant, mit diesen Formen ein Gebäude zu konstruieren. Das Besucherzentrum sollte ein markantes Gebäude werden, das den Touristen auffällt und in dessen Innerem man sich sofort wohl fühlt. Die runden Formen schienen für beide Zwecke genau richtig.“

Also wurde das Hauptvolumen des Gebäudes aus Streifen von amerikanischer Esche gebaut, ein besonders beliebtes Holz im Bootsbau, weil es leicht in Form gebogen werden kann. Für seinen Bootsbau hatte Landa die Bretter über eine Negativform gebogen, anschließend befestigt und mit Kunstharz beschichtet, um wasserundurchlässig zu werden. Die Form wurde dann einfach entfernt – für das Haus mußten jedoch 14 Querrippen aus Brettschichtholz gebaut werden, über die das Holz gelegt wurde. Ansonsten, so der Architekt, sei die Konstruktion der äußeren Hülle eigentlich dieselbe.
Innen an den Querrippen wurden ebenfalls Bretter aus amerikanischer Esche befestigt, der Zwischenraum dient der Isolierung des Gebäudes. Durch die geschwungenen Holzform wirkt der Innenraum in der Tat bootsähnlich.

Das umgedrehte Kanu-Gebäude wurde zwischen die Wände eines alten Salzlagers gebaut. Der Gegensatz zwischen den schweren, alten Steinwänden und dem leichten, gebogenen Holz verleiht dem Besucherzentrum einen besonderen Reiz. Das Holz wird an der Außenseite mit der Zeit einen silbergrauen Ton annehmen, so die Architekten, „wie ein altes Boot, das umgedreht an den Strand gelegt wurde.“ So etwas hat das alte Salztal wohl in der Tat noch nicht gesehen.



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