Es scheint, als wäre alles in Ordnung: Nicht weniger als 320 Arbeiten wurden eingereicht zum Journalistenwettbewerb der BAK und des DAB. 320 kritische Auseinandersetzungen aus der Tages- und Wochenpresse zum Thema „Architekten-Bauen-Umwelt 1996“. Für unsere Kulturlandschaft klingt das außerordentlich beruhigend, Architektur scheint in aller Munde. Erstaunlich allerdings, daß Anekdoten aus deutschen Feuilletons kursieren, in denen der Name „Behnisch“ nicht bekannt ist, und daß bei einer Umfrage unter hundert geisteswissenschaftlichen Studenten, befragt nach zeitgenössischen, bedeutsamen Architekten, nur sechs einen Namen zu nennen wußten: Friedensreich Hundertwasser. Sieben Preise vergab die Jury und wurde nicht müde, die zu „Waffen gewordenen Worte“ zu rühmen. Es bleibt: der Glückwunsch an die Preisträger und die Hoffnung, daß den „Rittern der Baukultur“ weder Mut noch Stärke ausgehen. Den ersten Preis in Höhe von DM 10.000 erhielt Amber Sayah für ihren Aufsatz „Berlin baut“, erschienen in der Wochenendbeilage der Stuttgarter Zeitung. Drei gleichwertige zweite Preise (jeweils 4.000 DM) gingen an Christof Bodenbach für den im „design report“ publizierten Aufsatz „Bauen für Kinder“ und Ansgar Steinhausens Serie „Städtebau in Berlin“ in der Badischen Zeitung sowie Gerhard Matzig für den Essay „Wir Kellerkinder vom Bahnhof der Zukunft“, erschienen in der Süddeutschen Zeitung. Die Süddeutsche Zeitung und ihr Architektur-Team bekam gleich noch eine weitere Anerkennung: Die in der Lokalredaktion München erschienene Serie „Bauen in München“ wurde mit einer von drei Auszeichnungen gekürt. Weitere gingen an die Berliner Morgenpost für „Berlins neue Architektur: Geniestreich oder Mittelmaß?“ sowie an die Redaktion der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeine (Kassel) mit der Serie „Architektur in der Diskussion“.