Ernst Zinsser (1904-1985) war einer derjenigen Architekten, die das kriegszerstörte Hannover aufbauten. In den Fünfzigerjahren tat er es mit dem optimistischen Swing seiner Zeit, mit ausladenden geschwungenen Vordächern und lichtdurchfluteten Foyers. Und eine Dekade später begab er sich in den Rationalismus der Sechzigerjahre. Da wurden seine Fassaden gerastert und  konstruktivistisch. Der Architekt und Professor war damit ein typischer Vetreter der Nachkriegszeit, der allerdings das Selbstverständliche und Unaufgeregte jener Zeit auf sehr eigenständige Weise erfasste.

Die Bedeutung Zinssers für Hannover wäre schon Grund genug, dem Baumeister eine Retrospektive zu widmen. Doch die Architektenkammer Niedersachsen verschiebt in ihrer Zinsser-Ausstellung den Fokus in eine ungewöhnliche Richtung: Studenten der Leibniz Universität erforschten im Vorfeld 16 Bauten des Architekten, für die sie teilweise unbekanntes Material in Archiven ausfindig machen mussten. Ihr erworbenes Wissen über diese Bauten geben sie schließlich in Modellen wieder.
In den Maßstäben 1:100 bis 1:20 wird nun das Werk dieses Nachkriegsbaumeisters dargestellt – inszeniert durch das junge Auge der Studenten.

Zur Eröffnung am 8. November 2016 werden der Initiator des Modellprojekts, Zvonko Turkali und der Präsident der Architektenkammer Niedersachsen, Wolfgang Schneider, in die Ausstellung einführen. Sid Auffarth wird den begleitenden Katalog vorstellen.

Eröffnung: 8. November 2016, 18 Uhr
Ausstellung: 9. November bis 12. Dezember 2016
Ort: Architektenkammer, Laveshaus, Friedrichswall 5, 30159 Hannover

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