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17.12.2013

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Am Saumarkt

Altstadthaus in Ulm von Bottega Ehrhardt


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Keith Sonnier statt Schreckschussknarre: Zuvor war hier „ein gesichtsloser Nachkriegsbau mit eingeschossigem Flachdachvorbau“ (Architekten) mit einem Waffengeschäft im Erdgeschoss, nun steht an der Fischergasse 34 in Ulm ein properes Altstadthaus mit Kunstgalerie.

Das Gebäude im Fischerviertel entstand in Arbeitsgemeinschaft der Büros Bottega Ehrhardt (Stuttgart) und Hartl.Planungsgesellschaft (Ulm). Es orientiert sich mit seiner Kubatur an dem ehemals prächtigen Fachwerkhaus an der Ecke Schweinemarkt (im Volksmund: Saumarkt) und Fischergasse.

Das dreigeschossige Haus mit seinem Doppelgiebel und seiner trapezoiden Grundrissfigur erzeugt eine räumliche Platzkante zum Saumarkt hin. Die Sockelzone aus lasiertem Beton beherbergt Galerieräume, die durch großformatige, flächenbündige Fenster in Szene gesetzt werden, sowie eine Tiefparkgarage mit fünf Stellplätzen. Darüber liegen Geschosswohnungen mit raumhohen Fenstern und tief eingeschnittenen Loggien. Im Dachgeschoss befindet sich eine Maisonettewohnung, die über eine zwischen die Giebel gespannte Dachterrasse verfügt.

Die Dachdeckung aus anthrazitfarbenen, scharf geschnittenen Biberschwanzziegeln sowie eine Putzfassade mit horizontalem Besenstrich auf einem Einsteinmauerwerk verpflichten sich den Gestaltungsregeln der Altstadt und sollen gleichwohl Zeichen einer zeitgenössischen Architektursprache sein.

Fotos: David Franck, Ostfildern



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Kommentare

14

fabian | 23.12.2013 07:19 Uhr

@kollege

Ich habe ueberhaupt kein Beduerfniss Haeuser in Kategorien zu packen. Wenn ich von einem "schicken Haus" spreche, dann ist das erstmal nur ein Lob.

Was ich anspreche - und da stimme ich uebrigens mit dem eingaenglichen Kommentar vollkommen ueberein - ist, dass sich das Haus eben doch nach den Grundzuegen von "Kubatur, Gliederung und Oberflaechen" sehr wohl am Bestand orientiert. Wenn jemand jetzt noch das (legitime) Beduerfniss hat sein Unbehagen auszudruecken, dann bekomme ich ein Problem wenn die Kritk Forderungen nach noch mehr Bestandsorientierung stellt.

Wenn ich von Scheuklappen spreche bezieht sich das darauf, dass mir der Bezug auf die gesamte Bandbreite der Architektur fehlt: Es ist hier kein Blobb, kein Flachdach, kein Glasbau, etc, sondern eben ein Giebeldach mit mineralischer Fassade gebaut worden.
Aber die Debatte scheint mir mehr und mehr dahin zu gehen gar nicht mehr auf das Ganze der Architektur zu schauen, sondern mit der Frage "Wie devot haetten sie es denn gern?" zu beginnen.

Wie man das Gebaeude besser eingliedern koennte? Abgesehen davon, dass ich das Beduerfniss nicht habe masse ich mir nicht an in einem OnlineForum eine bessere Option als die Architekten praesentieren zu koennen.

13

@fabian | 20.12.2013 13:06 Uhr

Recht hast Du...

und sprichst mir auch der Seele...

Selbstgerechtes Kritteln von anonymen "Kollegen" gibt´s bekanntlich im Dutzend billiger.

"Schickes Haus" ist zur Kategorisierung in solchem Fall kollegial, höflich und fair angesichts einer durchaus anerkennenswerten Leistung....und daher völlig ausreichend.

12

kollege | 19.12.2013 13:51 Uhr

@fabian

das genau ist offenbar die frage: was wäre an dieser stelle + in diesem kontext angemessen - "eingepasst" - ohne dabei bloße kopie oder nur banal zu sein? "schickes haus" scheint zur kategoriesierung in solchem fall nicht ausreichend - weder im großen noch im kleinen

11

Fabian | 19.12.2013 03:24 Uhr

meine guete

Das ist ein schickes Haus. Unauffaellig, eher an der Grenze zum banalen als zum ueberformten.

Wenn wir ueber solche Haeuser bereits schreiben, dass sie schlecht eingepasst sind, dann sind unsere Scheuklappen zur Blindheit zusammengezogen.

Ich bekomme das Gefuehl es ist fuer manche Leute voellig irrelevant wie sehr man sich einpasst in Bestand und Umgebung, alles ausser der direkten Kopie erscheint ihnen fremd.

10

Niämilä | 18.12.2013 16:34 Uhr

Materialisierung

Ich finde die Materialisierung resp. Farbigkeit kalt und zu kontrastreich. Und dann noch diese gläsernen Brüstungen...

9

auch ein | 18.12.2013 15:26 Uhr

architekt

mannomann ist das alles eine theoretisiererei !

wer an der stelle NEU baut, und das ist es nun mal, will sich kaum an kleine butzenscheibenformate anpassen,
und bei geländern: wenn man 10 architekten und 10 bauherren fragt welches geländer er/sie am besten finden bekommt man 20 meinungen.....

und was immer eine meiner lieblingsfloskeln ist: "kommunikation mit dem bestand"......

fragt mal die leute, die dort vorbeilaufen, die kennen so eine diskussion gar nicht...und das ist vielleicht auch gut so

8

Max | 18.12.2013 12:06 Uhr

@texnh

Einen schönen Blog haben Sie da! Empfehlung für die "renderkids"!

7

Mario Mertens | 18.12.2013 12:04 Uhr

Jaja

ALso die Fentser sind sicher gross aber das sind die Fenster der Umgebungsbauten auch...(siehe Bild 6)
Die Gebäudeform entspricht auch der Umgebung (Siehe Bild 1)..Die Fentser und Raumhöhern kann man ja nun nicht vo nden 500 Jahre alten BEstandhäusern ableiten, die Normen und Geschosshöhen sind doch wesentlich anders im jahre 2013. ''Banalität des Ausdrucks'' Seit wann ist den Ausdruck i nder Architektur banal? Auch mit grossen Worten wie '' ambitioniert unsichtbar'' und ''belanglos veraltet'' erklärt man Zweifel nicht.

6

Stadtplanerin | 18.12.2013 10:53 Uhr

In Umgebung schlecht eingefügt:

1. Volumen und Höhe des Gebäudes sprengen den Maßstab der Umgebung.
2. Geschosszahl - 1 zu viel, siehe vorwiegend 2 + Dach in der Nachbarschaft, bei 3 + Dach siehe Punkt 1.
3. Giebel-Gauben-Anordnung falsch gesetzt - für ein harmonisches Straßenbild hätte es genau umgekehrt sein müssen.
4. Gerader Abschluss der Gauben mag modern sein, in der Umgebung aber unpassend. Wirkt wie Flachdach in der Straßenperspektive.

5

texnh.tumblr.com | 18.12.2013 04:07 Uhr

Lokalkolorit

Ich möchte meinem Vorredner zustimmen. Das Objekt sieht nicht nur falsch aus, es ist eben dies.
Die Annäherung zur Umgebung wird zweifelsohne und bedauerlicherweise ausschließlich über die Kubatur des Gebäudes gesucht. Doch scheint mir diese den Maßstab völlig zu sprengen. Die übergroßen Fenster unterstützen diesen Effekt ebenso wie die kontextfremden Loggien bedauerlicherweise nur negativ. Trotz dieses Maleure wäre es eventuell mit z.B. adäquat proportionierten Fenstern möglich gewesen eine Kommunikation mit dem Bestand aufzubauen. Doch auch diese Chance wird vertan und der Banalität des Ausdrucks geopfert. Die gläserne Geländerkonstruktion bleibt ganz in diesem Sinne ambitioniert unsichtbar, doch belanglos veraltet.

4

Designer | 17.12.2013 19:07 Uhr

no wrong

@kollege: Das geht nur Dir so. Sieht super aus das Ding!

3

staubmeier | 17.12.2013 18:33 Uhr

jammern auf ...

... hohem niveau, lieber kollege?
was ist schon richtig, was ist falsch?
die neuen frankfurter altstadtplaner sollen hier mal gucken kommen. man lernt doch nie aus.
mehr mut zur farbe wäre hier vielleicht ...?

2

the dude | 17.12.2013 17:44 Uhr

gut

Also ich finds klasse. Für mich fügt es sich sehr gut in die umgebende Struktur ein und sieht trotzdem zeitgemäß aus. Mir gefällt die Mischung. Diese Art des Umgangs hätte ich mir in der Frankfurter Altstadt gewünscht.

Über die Grundrisse und die Dachterrasse kann man vielleicht streiten, aber die Aussenwirkung überzeugt mich.

the dude

1

kollege | 17.12.2013 16:05 Uhr

altstadthaus

also ich weiss ja nicht - obwohl sich kubatur, gliederung und oberflächen des baukörpers aus historie und umfeld ableiten lassen - irgendwie sieht das "falsch" aus... oder geht das nur mir so?

 
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