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13.01.2011

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Never sorry

Ai Weiweis Atelier in Shanghai zerstört


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Der chinesische Künstler und Architekt Ai Weiwei (Peking/Shanghai) steht vor einem Trümmerberg: Am vergangenen Dienstag machten Bagger seine Arbeitsstätte in Jiading in Shanghai dem Erdboden gleich. Der Abriss war von den chinesischen Behörden völlig überraschend durchgeführt und dem Architekten nicht zeitnah angekündigt worden. Durch diese Überrumpelungsstrategie war Ai Weiwei zum Zeitpunkt des Abrisses nicht vor Ort, sondern befand sich in seinem Wohnhaus in Peking.

Das Perfide an der Aktion ist aber nicht nur die kurzfristige Umsetzung des Abrisses, sondern auch die Tatsache, dass Ai Weiwei von der Bezirksregierung, namentlich vom Bürgermeister Sun Jiwei, im Jahr 2008 extra in das ländlich-agrarwirtschaftlich geprägte Umfeld Jiadings geholt worden war, um – mit Hilfe des geplanten Studios – die Umwandlung der Region in ein „Kulturzentrum“ voranzutreiben. Das Atelier hätte hier als ein Ankerprojekt gewirkt. Daher hatte Ai Weiwei auch eine Baugenehmigung für das Vorhaben erhalten, das sich – im Sprachgebrauch deutschen Baurechts – rechtlich im so genannten „Außenbereich“ befand. Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatten die Behörden jedoch angekündigt, das Gebäude müsse abgerissen werden, da seine Nutzung „nicht sachgemäß“ sei. Wann dieser Abriss erfolgen sollte, ließen sie dabei jedoch offen.

Das rund 2.000 Quadratmeter große Ateliergebäude war eine mit Mauerwerk ausgefachte Stahlbetonkonstruktion. Der Bau hatte Ai Weiwei umgerechnet gut 750.000 Euro gekostet.


Video:


Youtube-Video zum Atelier aus dem Film „Ai Weiwei: Never Sorry“ von Alison Klayman

Zum Thema:

Download der BAUNETZWOCHE#33 zu „Aichitektur“


Kommentare

16

sonne | 20.01.2011 16:50 Uhr

1 tonne

1 tonne weiwei sonnenblumenkerne kosteten 680 000 dollar auf der art miami beach. das geld ist also schnell wieder drinne und bessere pr gibts kaum.

15

auch ein | 14.01.2011 18:05 Uhr

architekt

@ albert:
das ist ja käse !
der sass nicht in spandau wegen paar zu gross geratenen gebäuden sondern weil er auch rüstungsminister war.
mal die kirche im dorf lassen.

14

albert | 14.01.2011 12:37 Uhr

@conny

wenn architektur keine politik ist, warum war dann speer so lange im gefängnis?

architektur ist immer politik und wie!

13

Housefreund | 14.01.2011 08:30 Uhr

@conny

selig sind die Unwissenden - 0der doch die drei Affen?

12

Evgenia | 13.01.2011 23:11 Uhr

Schade für das kulturreiches Land

Wollte die Staat, das Ai Weiwei schweigt? Nie im Leben! Er muss nur publik bleiben, es ist Garantie seines Lebens. Solange solche Leute wie er verfolgt werden, weisst die Welt, dass China in Menschenrechten zurückgeblieben ist...

11

dörte | 13.01.2011 17:21 Uhr

unglaublich

es ist wirklich kaum zu glauben, dass soetwas tatsächlich passiert. sonnenblumenkerne gestreut ein paar monate später das atelier verloren... wie das gebäuede aussah ist dabei wohl kaum von bedeutung!
macht traurig und wütend!

10

rli | 13.01.2011 17:17 Uhr

zerstörung atelier

.-. mit aufgeklärtem demokratieverständnis hat dieses befremdliche vorgehen wirklich nichts zu tun.-.

9

Conny | 13.01.2011 17:06 Uhr

Der arme...

''Der Bau hatte Ai Weiwei umgerechnet gut 750.000 Euro gekostet.''

Jaja, so ein armer Künstler, der nur mit Herzog de Meuron etc zusammenarbeitet.

An alle die sich hier wieder über China aufregen und keine Ahnung von dem Land haben: Das hier ist keine Plattform für Politik.

8

Housefreund | 13.01.2011 16:55 Uhr

is doch OK,

wenn das Kehlrinnendetail eh nicht funktioniert hat, dann kann man das Grundstueck auch besser fuer ein schoenes Projekt mit einem westlichen Stararchitekten nutzen. -finde ich.

7

abriss | 13.01.2011 16:27 Uhr

demokratie ?

Das ist der Hammer......

6

auch frustiert | 13.01.2011 16:25 Uhr

naja

....so sieht das haus von julian assange auch bald aus. also vorsicht, im unterschied zu den chinesen stellen wir uns hier eben subtiler an, lassen die masse in ruhe, aber der einzelne unbequeme bekommt genauso auf die mütze.

5

sebastian | 13.01.2011 16:11 Uhr

traurig und beänsgtigend

wieder ein versuch des menschenfeindlichen diktaturstaates china, seinen kritikern im eigenen land zu zeigen wer das sagen hat und somit mundtot zu machen.

4

archi | 13.01.2011 16:10 Uhr

Diese...

...Schweine! <-- Dachte sich bestimmt Ai Weiwei.

3

mehmet | 13.01.2011 16:06 Uhr

wo?

wo ist denn hier nun der kommentar von herrn marg und herrn von gerkan, den ich mir so sehr hier wünschen würde?

würde wohl mit "ÄHH..." anfangen.

2

peter | 13.01.2011 15:59 Uhr

oh wei

wahrscheinlich will ihm irgend jemand sagen: vorsicht, der außenbereichsparagraph gilt auch für ai weiwei.
irgendwie schade um das ateliergebäude, auch wenn das kehlrinnendetail nicht wirklich funktioniert hat.
wenn ai weiwei schlau war, hat er doch von dem abriss gewusst (oder ihn mit initiiert), sagt es jetzt keinem und lässt sich von seiner versicherung ein neues, noch extravaganteres ateliergebäude bezahlen ;)
oder die aktion war ein stück performancekunst der örtlichen behörden...

1

Frustrierter Architekt | 13.01.2011 15:54 Uhr

Demokratie?!

Das sollte all den westlichen Architekten mit ihrer Doppelmoral zu denken geben!

 
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Das Atelier vor dem Abriss

Das Atelier vor dem Abriss

Ai Weiwei, 2006

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