Platz 3
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2, 2009

Westsächsische Hochschule Zwickau

Ein Tanz:haus für Berlin

von Andrea Böhm

Hochschule:

Westsächsische Hochschule Zwickau

Präsentation:

15.07.2008

Lehrstuhl:

Prof. Dipl.-Ing. Dorothea Becker

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Recherche bzgl. inhaltlicher Konzeptionen, historischem, urbanen, klimatischem, kulturellem Kontext. Arbeitsmodelle M1:2000 - 1:100, Perspektiv-, Struktur- und MaterialCollagen. Vectorworks, Cinema, Photoshop, InDesign. Umgebungsmodell 1:1000, Konzeptmodell 1:1000, Modell 1:200, Pläne, ResearchCompendium

Das Tanzhaus soll das temporäre Zuhause nationaler und internationaler Tanzteams und Choreographen sein, Aufführungsort für dort und anderswo entstandene Stücke, Ort der Vermittlung von Tanz in repräsentativer wie informativer Hinsicht.

ORT
Auf dem Gelände des ehemaligen Osthafens gelegen wird das Grundstück für das Tanz:haus begrenzt von der Spree und der Stralauer Allee. In diesem stadträumlichen Zusammenhang bilden sich entsprechende Blickrichtungen und inhaltliche Zuordnungen.

KONZEPT
Das Gebäude gliedert sich formal wie inhaltlich in drei Bereiche: Tanz:schule, Tanz:theater und Tanz:kompanien erhalten jeweils einen eigenen massiven Baukörper. Die entstandenen drei Baukörper orientieren sich entsprechend ihrer Funktion im Stadtraum.
Die Zwischenräume der drei Baukörper funktionieren sowohl inhaltlich als auch durch "räumliche Übergriffe" als verbindende Elemente.
Eine homogene Hülle legt sich über Baukörper und Zwischenräume. Sie wirkt als thermische Trennschicht, lenkt (Aus-)Blicke und Licht und lässt Lufträume entstehen, welche räumliche Zusammenänge wahrnembar machen.

POINTS DE PERCEPTION
Im gesamten Tanz:haus sowie in dessen Umgebung verteilen sich goldene Räume / Raumkörper für Wahrnehmung und Improvisation. Sie verdeutlichen die Maßstäblichkeit des Gebäudes im Bezug zum Menschen, und sind Raum für Bewegung und mit ihren verschiedenen Charakteren Orte für sinnliche Wahrnehmung.

Tanz ist geformter wie auch spontaner Ausdruck des Körpers und Geistes immanenter Energien. Tanz ist sowohl „willentliche“ wie auch „unwillentliche“ Bewegung (Valéry), die einerseits durch Erreichen eines Zieles, andererseits durch Einwirken von Außen Brüche oder gar ihre Begrenzung erfährt. Um der Kunst des Tanzes also Raum zu geben – in architektonischem wie metaphorischem Sinne – ist es notwendig, einen introvertierten Rahmen zu prägen, der die Konzentration auf die Handlungen des Tanzes unterstützt, jedoch gerichtete Blicke in das künstlerische, soziale wie räumliche Umfeld erlaubt.