Platz 18
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November / Dezember 2014

Universität Stuttgart

documenta Archiv Kassel

Das Gedächtnis der Stadt

von Julia Maisch

Hochschule:

Universität Stuttgart

Abschluss:

Diplom

Präsentation:

23.04.2014

Lehrstuhl:

IRGE/Prof. Markus Allmann

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Microstation, Rhinoceros

Auch fast 60 Jahre nach der ersten documenta besitzt Kassel keinen festen Ort, an dem der Geist dieser bedeutenden Kunstausstellung auch während der fünf Jahre zwischen ihrem Stattfinden in der Stadt lebendig bleibt. Auf dem zentral gelegenen Karlsplatz soll daher ein neues Gebäude für das documenta Archiv entstehen, in dem darüber hinaus weitere der documenta angehörige Nutzungen integriert werden sollen. Dazu zählt eine Spezialbibliothek zur Gegenwartskunst, eine Dauerausstellung zur Geschichte der documenta, sowie Flächen für Wechselausstellungen und Veranstaltungen. Zusätzlich sollen Atelierwohungen für ein Artists-in-Residence-Konzept angeboten werden.

Entwurf
Das neue documenta Archiv soll nicht nur ein Ort der Dokumentation vergangener Veranstaltungen und der Forschung einiger weniger Kunstexperten bleiben, sondern ein Ort des lebendigen Austauschs und der Begegnung zwischen Bürgern und Kunstwelt werden. Der Platz unter dem Baukörper soll hierfür Raum geben. Durch „profane“ Erdgeschoss-Nutzungen wie ein Kiosk, ein Café oder eine Imbissbude wird der Ort bespielt.

Über eine große gewendelte Treppe gelangt man ins Innere des documenta Archivs. In dem horizontalen Baukörper befinden sich auf zwei Geschossen die Ausstellung, Veranstaltungsbereich und die Bibliothek. Die für Besucher nicht zugänglichen Archivräume sind auf drei Geschossen in den Kernen untergebracht. Obwohl der Baukörper nach außen stark geschlossen wirkt, befinden sich im Inneren helle offene Räume die ihre Belichtung über drei Innenhöfe und zusätzliche Oberlichtbänder erhalten. Auf dem Dach befinden sich wie Bungalows drei Atelierwohungen mit großzügigen offenen Grundrissen. Die Kunst-Stipendiaten können außerdem die Dachterrasse als erweiterte Atelierfläche nutzen. Das Gebäude steht im Kontrast zu der eher kleinstädtisch wirkenden Umgebung und ist aus dunkel pigmentiertem Beton gegossen. Seine Oberfläche ist spiegeld poliert, mit Ausnahme eines stofflich texturierten Bands.