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September / Oktober 2012

Universität Stuttgart

Wastelands

Umnutzung eines Industrieareals in Sibiu, Rumänien

von Monica Tusinean

Hochschule:

Universität Stuttgart

Präsentation:

25.04.2012

Lehrstuhl:

IRGE Prof. Markus Allmann

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

ArchiCAD Photoshop cs5 Indesign cs3 Illustrator cs3 Rhino 3DS Max Windows Movie Maker Wasserfarben + Papier

Sibiu wurde 2007 als Kulturhauptstadt Europas gekürt. Seitdem nahmen die Festivals in der Stadt zu - das gesamte Jahr über finden Theater- Film- Musik - und Kunstfestivals statt, oft unter starkem Platzmangel, da das Stadttheater und die Philharmonie monatelang ausgebucht sind.
 
Das Industriereal des Betonherstellers sc. Constructii sa. soll hierfür Raum bieten, sowie ein Netzwerk von unterschiedlichen anderen Aktivitäten entstehen lassen. Das Areal wird im Idealfall systemische Rahmenbedingungen für Kreativität schaffen, und durch bewusste Störungen im Gleichgewicht der Nutzungen, die Bevölkerung der Stadt dazu bewegen, ihren Aktivitätenhorizont zu erweitern. Musikfestivals sind auf dem Areal genauso angemessen wie Hühnerzucht, Himbeerpflücken oder Sport. Die unterschiedlichen Aktivitätenbereiche sollten Nutzer aller Alters - und Sozialgruppen anziehen. Der Hauptteil des Industrieareals liegt brach, und soll durch gezielte, jedoch wenig invasive Interventionen aufgewertet und nutzbar gemacht werden.

Die bestehenden Strukturen werden gereinigt und grösstenteils erhalten, als einziger Neubau ist ein Turm geplant, der die Kommunikation mit dem Rest der Stadt gewährleisten, und den Eingang in das Areal markieren soll. Geplant ist ebenfalls die Umnutzung einer Hallenstruktur im hinteren Bereich des Areals. Die schon bestehende, jedoch nie genutzte Struktur des Hallenclusters wird durch minimale Interventionen in ein Kultur- Gastro- und Sportgebäude umgenutzt, das als “Retentionsbecken” für die immer zahlreicher werdenden Kulturfestivals der Stadt agieren soll. Drei grosse Fabrikhallen werden abgerissen um ein Kulturbecken zu schaffen. Der Fussabdruck der Fertigteilfabrikhallen markiert den negativen Gegenpol zu den “neuen” Hallen. 

Dieser Bereich dient als Park, open-air Theater- oder Konzertfläche. Das Programm der Hallen fliesst im Sommer in das offene “Becken” über. Die lateralen Flügel werden mit minimalen Eingriffen aufgewertet. Es entstehen ein Industriepark und eine Zone für urbane Agrikultur - diese Bereiche können in fernerer Zukunft der Stadt für eine potentielle Nachverdichtung der Peripherie zurückgegeben werden. Alle Interventionen folgen einem klar festgelegten Etappierungsplan, der gewährleistet dass die noch produktionsfähigen Fabrikanlagen so lange wie möglich ungestört funktionieren, um die geplanten Entwicklungen mit Material versorgen können.

Intro-Film und Beschreibung des Bestandes bei vimeo .