Platz 1
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März / April 2014

RWTH Aachen

SEARENA

NEXT GENERATION STADIUM

von Jarek Siwiecki

Hochschule:

RWTH Aachen

Abschluss:

Master

Präsentation:

27.02.2014

Lehrstuhl:

Gebäudetechnologie / Univ.Prof. Dr.-Ing. Dirk Henning Braun

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Software:

RHINO | GRASSHOPPER | REVIT | AUTOCAD | PHOTOSHOP | ILLUSTRATOR

Für Mega-Sport Events wie olympische Spiele, eine Fußball Welt- oder Europameisterschaft werden Milliardenbeträge in Sportstätten, Verkehrsinfrastruktur und Hotels ausgegeben ohne oftmals an die ökologischen Folgen und ein adequates Nachnutzungskonzept zu denken. Stadien werden häufig für ein Event maßgeschneidert, was systematisch Überkapazitäten schafft und die jährlichen Folgekosten die hohen Baukosten, auf die Nutzungsdauer eines Stadions gesehen, sogar noch bei weitem übertreffen, da sie sich selten über die laufenden Einnahmen decken. Prestigetrechtige Großprojekte dieser Art haben einen zweifelhaften Ruf und werden im Baugewerbe oft als "weiße Elefanten" bezeichnet. Sehr groß, sehr teuer und sehr nutzlos.

Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krisen, des fortschreitenden Klima- und demographischen Wandels scheint das Streben nach immer größeren Superlativen im Stadionbau zweifelhaft und bedenkenswert. Neue Hotels und leistungsfähigere Transportsysteme haben auch nach dem Mega-Sport Event noch Nutzen für die Allgemeinheit, ein überdimensionierter Prestigebau dagegen weniger. Aus dieser Überlegung heraus hat sich die Idee entwickelt ein Stadion zu entwickeln, welches sich an veschiedene Orte anpassen kann und eben nicht an ein bestimmtes einmaliges Event geknüpft ist. Eine transportable Arena, die nicht statisch an einem Ort aufgebaut wird, sondern sich dynamisch nach dem Bedarf eines Sport Events ausrichtet.

Im Jahr 2020 wird die Fußball Europameisterschaft zum ersten mal in mehreren Ländern gleichzeitig ausgetragen. Zum 60. Jubiläum des Wettbewerbs wird somit auch das erste mal ein Turnier auf einem ganzen Kontinent ausgespielt. Die Uefa hat die Anzahl der Austragungsländer auf 13 bestimmt und möchte in der heutigen krisengebeutelten Zeit ein Zeichen für eine nachhaltige EM senden.
Betrachtet man die Tatsache, dass 37 der 54 europäischen Nationalverbände an das Meer angebunden sind, erkennt man das Potential, dass in einer maritimen Arena steckt, die sich im Nordsee- und Mittelmeerraum an der Küste entlang ansiedelt und somit nicht nur für einen Ort bestimmt ist, sondern wandert und verschiedene Länder und Städte anfährt. Neben der vielfältigen Nutzungsart einer solchen Arena, liegen die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile. Gerade kleinere Städte, für die normalerweise eine Austragung internationaler Spiele aufgrund der fehlenden Kapazitäten nicht in Frage kommt, könnten von einer solchen Arena profitieren indem Sie diese für einen bestimmten Zeitraum mieten um Touristen anzuziehen und somit einen wirtschaftlichen Impuls auszulösen von der die Stadt nachhaltig profitiert, ohne sich dauerhaft an die Arena binden zu müssen. Die "Searena" wird zum Symbol einer neuen Typologie von maritimen Bauwerken, die sich multifunktional an Städte andocken, dort einen temporären Bedarf auffüllen, Impulse setzen und weiterziehen, sobald der Bedarf weniger wird.