Platz 7
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September / Oktober 2017

Hochschule RheinMain

Revitalisierung des RWZ-Kraftfutterwerks I Wiesbaden

Transformation eines Silos

von Sven-Christopher Kessel

Hochschule:

Hochschule RheinMain

Abschluss:

Master

Präsentation:

20.07.2016

Lehrstuhl:

Prof. Dipl. Arch. ETH Sascha Luippold

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Software:

Vectorworks, Photoshop, Gimp, Indesign

Einmal Silo, immer Silo? Die vorliegende Master-Thesis beschäftigt sich mit den Umnutzungspotentialen von Industriegebäuden und zeigt, dass sich auch individuell genutzte Zweckbauten mit einer außergewöhnlichen Kubatur ohne Identitätsverlust und unter Beachtung von Nachhaltigkeitsaspekten völlig neu bespielen lassen.
Nach einer ausführlichen Analyse des Bestands und der Umgebung wurde ein Konzept entwickelt, das eine museale Nutzung im „Silo“ mit einem Hotel im „Turm“ kombiniert.
 
Die Arbeit versucht, mit minimalen baulichen Maßnahmen auszukommen und alles mit und aus der vorhandenen grauen Energie des Bestands zu entwickeln. Das Prinzip der Subtraktion von Baumasse führt zur Freilegung der verborgenen Struktur der Silozellen und macht diese erlebbar.
Durch die Reduktion von Baumasse entstehen atmosphärisch aufgeladene Räume. Es geht um das Erkennen und Aufdecken von Potentialen, getreu dem as found Prinzip von Alison und Peter Smithson.
 
Das Werk des amerikanischen Architekten und Künstlers Gordon Matta-Clark, insbesondere dessen Werkreihe der „cuttings“ dienten als Inspiration.  Clark schnitt Löcher in Fassaden, Decken und Böden bestehender Gebäude. Die innere Struktur sollte auf diese Weise freigelegt und dadurch ein Blick hinter die Kulissen ermöglicht werden. Genau dieses Prinzip liegt dem Entwurf zu Grunde.
Den ersten Ausschnitt bildet das Foyer, der Raum öffnet sich trichterförmig von Nord nach Süd zum Rhein. Die auf das röhrenförmige Transportsystems des Bestands anspielenden, ebenso aus dem Vorhandenen gesägten Erschließungstunnel verbinden die Museumsebenen untereinander.
Der Besucher wird ähnlich wie das Futtermittel durch das Gebäude „befördert“. Die „Bubbles“ bilden das Herzstück und den größten Ausstellungsraum jedes Geschosses. Daran angrenzend befinden sich die Kabinette, die die Silozellen zitieren.
An zwei Stellen drücken sich die „Bubbles“ durch die Gebäudehülle, stellen so den Bezug zur Umgebung her und machen das Entwurfsprinzip auch nach außen hin sichtbar.
Der gesamte Entwurf versucht, den Charakter des Bestands zu erhalten und auch in Form der gewählten Materialien synergetisch zu ergänzen. Eine Adhäsion von Alt und Neu ist das Ziel.