Platz 7
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März / April 2015

Technische Universität Braunschweig

Landungsbrücken Plus

Anleger / Kultur / Kunst / Tourismus

von Jessica Schaarmann

Hochschule:

Technische Universität Braunschweig

Abschluss:

Master

Präsentation:

25.09.2014

Lehrstuhl:

Institut für Entwerfen und Baugestaltung, Prof. Rolf Schuster

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Software:

AutoCAD, Rhino, Photoshop, 3ds Max

Der Entwurf sieht die Neuerrichtung der auf der Unterelbe gelegenen Landungsbrücken in dem Hamburger Gebiet St.-Pauli vor. Das Erscheinungsbild des Areals wird durch die historischen und unter Denkmalschutz gestellten Gebäude, des Alten Elbtunnels und des ehemaligen Schiffsbahnhofs, als auch durch den auf der gegenüberliegenden Elbseite gelegenen Hamburger Hafen geprägt. Die Landungsbrücken bilden mit dem Schiffsanleger und den historischen Bauwerken ein beliebtes Reiseziel in Hamburg für die rund 110 Millionen Tagesbesucher.

Um das charakteristische Erscheinungsbild des Areals zu erhalten und neu zu beleben, sieht der Entwurf eine schlichte, doch prägnante Architektursprache vor, die einen harmonischen Kontrast zu den Denkmalgeschützten Gebäuden und den Hamburger Hafen bildet.

Das Konzept des Entwurfes entstammt aus dem Leitbild des hafentypischen Pollers, der dem Anlegen von Schiffen dient. Die Lage auf der tidenabhängigen Unterelbe erzielt eine Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Gezeiten und eine Berücksichtigung der unterschiedlichen Pegelstände von Ebbe und Flut, die eine Differenz von rund 3,60 Meter aufweisen.

Die Verankerung an dem Ort bilden vier massiv erscheinende, in robuster Bauweise errichtete Poller, die mit dem Erdreich verbunden sind und die neben den Gezeitensprüngen auch der Witterung standhalten. Der Ponton umschließt die im Boden verankerten Gebäude, die dabei dem Ponton als vertikale Führung dienen.

Im Gegensatz zu dem massiven Poller erscheint die schwimmende Pontonanlage durch ihre Bauweise als leichter, auf dem Wasser ruhender Baukörper. Der Kontrast zwischen Ponton und Poller wird gebildet durch die Gegenüberstellung des massiven und fixierten zu der leichten und flexiblen Bauweise, sowohl auch durch die horizontale Betonung des Pontons, das die vertikal ausgerichteten Poller umschließt.

Um den historischen Wert des alten Schiffbahnhofs zu bewahren, erfolgt die Erschließung der Pontonanlage wie zu damaliger Zeit über die historischen Brücken. Die Pontonanlage übernimmt die Funktion des Schiffanlegers und bietet auf rund 5450 Quadratmetern Flächen für Gewerbe, Gastronomie, Touristik, sowie Flächen für die jeweilige Nutzung der vier massiven Bauwerke.

Die Poller werden über eine mit dem Ponton verbundene Brücke erschlossen und beinhalten die Nutzung eines Museums mit einer Dauerausstellung über den Hamburger Hafen, eines Lichtkunst Gebäudes, einem öffentlichen Museum, das die Thematik des Alten Elbtunnels behandelt und eine Bibliothek.