Platz 7
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November / Dezember 2017

RWTH Aachen

Kinetic Weaving

Traveling Pavilion

von Lukas Mahlendorf, Viktoria Falk

Hochschule:

RWTH Aachen

Abschluss:

Master

Präsentation:

23.08.2016

Lehrstuhl:

Individualisierte Bauproduktion

Rubrik:

Experimentelle Entwürfe

Software:

Rhino, Grasshopper, Ill., Ind., Psd., AutoCad

In Anlehnung an den 1984 von Renzo Piano für IBM entwickelten Pavilion lautete der Titel unserer Master Thesis Traveling Pavilion.
In Abgrezung zu Renzo Piano Traveling Pavilion, welcher als Teil einer Wanderausstellung in 14 europäische Städte reiste, haben wir ein Bauprinzip entwickelt das gleichzeitig faltbar ist und an unterschiedlichen Orten auf der Welt aus einfachen Materialien nachempfunden werden kann.
Anders als die Strukturen von Chuck Hoberman, welche ihre Beweglichkeit durch zweidimensionale Scherengelenke erhalten, entsteht bei diesem Prinzip Bewegung durch die dreidimensionale Verwebung von Stäben zu einem beweglichen Knotenpunkt. Die geometrischen Gesetzmäßigkeiten die dieser Verwebung zu Grunde liegen haben wir systematisch erforscht. Aufbauend auf den Erkenntnissen der Analyse eines einzelnen, isolierten Elementes, betrachten wir dieses Element als Teil eines Gesamtsystems. Dabei untersuchen wir zwei gegensätzliche Möglichkeiten der Verbindung mehrerer Elemente untereinander. Während eine Variante eine größere Formenvielfalt zulässt dafür aber eine bewegliche Verbindung benötigt, ermöglicht die andere Variante eine einfache, lineare Verbindung mehrer Elemente. Mit dem Anspruch an eine möglichst günstige und einfache Struktur haben wir auf Basis einer linearen Verbindung zwischen den Elementen ein digitales Entwurfstool entwickelt, mit welchem sich frei geformte Flächen in ein System aus beweglichen Knotenpunkten ableiten lassen. Das Programm liefert nach Angabe der verfügbaren Stablängen, die Anzahl der benötigten Elemente. Wir haben über 5000 Fahrradspeichen gesammelt, die uns als kostenloses Baumaterial zur Verfügung standen. Aus den kurzen nur 240mm langen Stäben haben wir einen exemplarischen Entwurf für einen prototypischen Pavilion entworfen, um untersuchen zu können wie sich das Gesamtsystem statisch verhält. Für die Verbindung der Elemente untereinander haben wir Schrumpfschläuche, vorgesehen für die Isolierung von Stromleitungen, zweckentfremdet. Neben der manuellen Verwebung der Fahrradspeichen zu beweglichen Knotenpunkten, konnten wir die Erkenntnisse aus unserer Analyse benutzen um in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Individualisierte Bauproduktion die assistierte Fertigung eines Elementes mit Hilfe des Leichtbauroboters iiwa der Firma Kuka zu relalisieren. Den gesamten Pavilion bestehend aus über 10000 Einzelteilen haben wir auf dem Roboter-Kunstfestival Robodonien in Köln ausgestellt.

Checkt unser Video auf Youtube!

https://www.youtube.com/watch?v=lMlwj6wmAYA