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März / April 2017

École Nationale Supérieure d'Architecture de Paris-Belleville

H²O Réservoir von Passy

Die Geschichte des Wandels des Wasserreservoirs von Passy

von Julia Fischmann, Jean-Baptiste Josset

Hochschule:

École Nationale Supérieure d'Architecture de Paris-Belleville

Abschluss:

Diplom

Präsentation:

04.02.2015

Lehrstuhl:

Jean-Paul Midant & Philippe VILLIEN

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Software:

AutoCad, Indesign, Photoshop, DLUbal Rfem, Aquarelle - Wasserfarbes

Seine Lage in Paris ist außerordentlich, der Wasserreservoir von Passy befindet sich in einem sehr dichten städtischen Gefüge. Umgeben von haussmannischen Bauten ist der Wasserspiegel unter offenem Himmel 9m von der Straße erhöht und von dieser nicht sichtlich. Wenn man die Möglichkeit findet ein wenig Höhe zu nehmen bietet sich eine umfassend große Wasseroberfläche mit mehreren Bassins. Diese regungslosen Wasserbecken sind das Ergebnis der Konstruktionen von Belgrad, der die Arbeiten in 1856 zurzeit Haussmanns anfängt. Seitdem hat sich Paris weitgehend entwickelt, das Gefüge der Faubourgs ist im Westen von Paris das exklusive 16te Arrondissement geworden, der Wasserreservoir hingegen hat sich nur wenig verändert. Paris hat vor kurzem entschieden das Betriebswasserleitungsnetz weiterhin aufrecht zu erhalten, was auch das Leben unseres Reservoirs verlängert hat. Wir möchten diesen einzigartigen Ort in Paris seinen Bewohnern wieder zurückgeben und gleichermaßen seine Geschichte und Funktionalität beibehalten.
 
Von der Straßenseite ist der Reservoir von Passy ein wenig streng und nüchtern, seine Umfassungsmauer und das durchgehende Mauerwerk sind beeindruckend und setzen sich in der Nachbarschaft von den umgebenden eher schmalen Straßen durch. Der gesamte Baukörper besitzt trotz mehrerer Etappen in der seiner Konstruktionsgeschichte eine schöne Einheit die durch die Verwendung von Sandstein gestärkt wird. („pierre de meulière“ aus der Pariser Region). Diese lange und horizontale Fassade kontrastiert durch seine Kontinuität mit der Abfolge der Fassaden und Fenster der Wohnhäuser. Weniger hoch als die Mehrheit der Ihn umgebenden Gebäude des Viertels ist diese Mauer dennoch zu hoch um sich vorstellen zu können was sie verbirgt, nämlich eine gigantische Quantität von nicht trinkbaren Wasser, die zum Reinigen der Pariser Straßen und der Versorgung des Bois de Boulogne dient. Während des Baus vom Reservoir wurden mehrere Struktur-Studien durchgeführt, die wir in den Archiven wiedergefunden haben. Um zu verstehen wie das strukturelle System funktioniert und die Bauweise eines solchen Werkes, haben wir es mit den heutigen Berechnungsmethoden analysiert. Mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode haben wir berechnet (Software: DLUbal Rfem) wo die möglichen und oft mit dem Alter verbundenen Schwachpunkte sich im Mauerwerk befinden.
 
Das in zwei Teile gesprengte und aufgehängte Modell (Maßstab: 1/200) gibt eine bessere Möglichkeit die Umwandlung des Reservoir Erdgeschosses Dank einer organischen Innenarchitektur aus Glas, in Thermalbäder und Schwimmbad zu betrachten. Die Reinheit und Schönheit dieses magischen Ortes mit seinen vielfältigen Säulen und Kapitellen wollten wir in seiner Einheit die diese mysteriöse und unterirdische Festung ist beibehalten und haben deshalb einen Wandel mit einer sanften Architektur vorgezogen. Das in der Luft schwebende Obergeschoss enthüllt die Vielfältigkeit dieser Wasseroberfläche und seiner unzähligen Giebelwände, die wie ein Schnitt durch das Stadt Gewebe das Wandhafte der Pariser Steine, sowie die gewollte Leichtigkeit des kreierten hydrophilen Parks und seinem Pier in den Vordergrund stellen. Um dieses zurzeit geschlossene Bauwerk allen Leuten zugänglich zu machen haben wir zwei monumentale Treppen projektiert die 9m hoch an die Wasseroberfläche führen, von wo aus der Besucher eine Promenade am einem magischen See in mitten von Paris und umgeben von Haussmann-Gebäuden antreten kann. Ein romantisches Essen ist auch z.B. von Panorama Restaurant mit Blick auf den Eiffelturm möglich da wir allen Giebelwänden eine neue Funktionalität gegeben haben. So können sie von der Promenade aus landschaftlich verschiedener Massen gesehen werden: von einem Belvedere aus, einem kleinen Boot, aus Wasserhöhe, aus dem offenen Schwimmbad oder ganz nackt nur mit seinem Sandstein bekleidet. Kleine künstliche Installationen, ein hydrophiles Gewächshaus sowie landschaftliche Einrichtungen an den Wänden lassen sich entlang des „Sees“ beobachten. Durch neue Techniken der pflanzenbiologischen Reinigung und der Oberflächenaufbringung haben wir entschieden verschiedene Zustände und Höhen des Wassers im laufenden der Jahreszeiten zu zeigen. Eine kleine Überschwemmung mit glattem Wasserspiegel kann so auch manchmal von verschiedenen landschaftlichen Einstellungen und Höhen von der Promenade und den Giebelwänden beobachten werden.