Platz 9
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Januar / Februar 2017

Fachhochschule Erfurt

Free International Academy of Creativity

Kunsthochschule in Gera

von Felix Spangenberg

Hochschule:

Fachhochschule Erfurt

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

28.07.2016

Lehrstuhl:

Prof. Hempelt/ Prof. Mann

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

Archicad, Photoshop, Cinema4D, InDesign

Ein bestehendes Gebäude in Gera stellt die Grundlage des Entwurfs dar. In dem Gründerzeitbau soll eine Kunsthochschule integriert und um einen Neubau erweitert werden. Das zweiflüglige Gebäude bildet zusammen mit dem Nachbargebäude eine gestalterische Einheit. Dieses Ensemble dient als Verbindung zwischen Alt- und Neustadt und befindet sich an dem Siedlungskern der Stadt. Der Grundgedanke des Entwurfs besteht darin, eine introvertierte Situation auf dem Grundstück zu schaffen, um optimales Arbeiten und Kreativität der Studenten zu ermöglichen. Eine Umfassungsmauer schafft diese Introversion und beschreibt eine Analogie zur ehemaligen Burgmauer, welche sich an gegebener Stelle befand. Das Innere dieser Situation – primär der Neubau - zeichnet sich jedoch durch hohe Transparenz aus um die Kommunikation zu fördern. Diese Symbiose zwischen Introversion und Offenheit wird zusätzlich durch Elemente der Separierung gestützt.  Das kreative Arbeiten steht im Vordergrund und wird durch eine hohe Aufenthaltsqualität und atmosphärisch spannenden Räumen unterstützt. Bewusst gibt sich das Gebäude zurückhaltend und nimmt gegenüber dem bestehenden Gebäude eine untergeordnete Rolle ein.
 
BESTAND
 
Der Entwurf für den Bestandsbau sieht zunächst vor, das Grundstück auf Kellerniveau auszuheben und eine neue Eingangssituation zu schaffen. Hierfür wird der neugebildete Haupteingang am Südgiebel positioniert. Dieser erstreckt sich über zwei Geschosse und wirkt bewusst brachial und monomental. Weißzementboden, weiße Kalkfarbe und Eichenholz prägen das Erscheinungsbild des Bestandsgebäudes.

Die Trennwände der Räume in den oberen Geschossen wurden mittels Unterzüge durch großflächige Schiebeelemente ersetzt. Hierdurch lassen sich die Räume offen und frei gestalten. Um die Transparenz zu unterstützen, werden die Räume zum Flur hin durch große Öffnungen optisch verbunden. 
Der Dachraum des linken Flügels wird bis auf die Konstruktion freigelegt wodurch ein großer und offener Werkraum entsteht. Vorhänge und Glas treten als Elemente der Transparenz, Ruhe und Separierung auf.
 
NEUBAU
 
Die bereits erwähnte Mauer erscheint archaisch und monolithisch. Innerhalb fügt sich der Neubau an, welcher direkt mit dem Altbau verbunden ist.Der Neubau versteht sich als fließendes Raumkontinuum. In ihm sind Lern- und Arbeitsbereiche, sowie Ausstellungsmöglichkeiten situiert. Besonderheit ist, dass sich das Gebäude durch eine polygonale Form an die Mauer anlegt und wieder davon löst. Somit stellt die Mauer nicht nur den Abschluss im Außenraum dar, sondern wird auch zu einem signifikanten Merkmal im Innenraum. Ein weiterer Aspekt ist die hängende Verglasung, die das Gebäude von außen wie ein geschlossenes und fließendes Volumen erscheinen lässt und die Blickziehungen im Innenhof nicht bricht.

In seiner Materialität gibt sich der angefügte Bau sehr zurückhaltend und abstrakt. Alles ist in weiß gehalten. Konträr zu der dunklen Umfassungsmauer ergibt sich so ein spannender Dialog.