Platz 2
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März / April 2013

Technische Universität Braunschweig

Flying On Water

Deutsches Segelsportzentrum in Kiel-Schilksee

von Theresa Ebert

Hochschule:

Technische Universität Braunschweig

Abschluss:

Diplom

Präsentation:

2012-06-19

Lehrstuhl:

Institut für Entwerfen und Baugestaltung / Prof. Rolf Schuster

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Software:

AutoCAD, Rhinoceros, Adobe Illustrator, Adobe Photoshop, Adobe InDesign

An der Strandpromenade in Kiel-Schilksee, vom Wasser in Richtung Land schauend, zeichnen sich klare lichtdurchflutete Volumen ab, die zu schweben scheinen. Ihre Farben verändern sich mit dem Tageslicht, leicht changierend, so wie die Segel der vielen Yachten im Wasser davor. Ein Teil des Ensembles ragt über die Boote hinaus in Richtung Wasser. Es ist anders als die Gebäude in seiner Umgebung und weckt die Neugier.... Dort segeln wir hin!

Aufgabe war es, ein Entwurf für das Deutsche Segelzentrum in Kiel-Schilksee, nördlich des 1972 erbauten Olympiazentrums direkt an der Ostsee zu entwerfen. Beherbergen soll das Zentrum Bootshalle, Werkstätten und eine Akademie des Sailing Team Germany, als auch ein Museum, so wie ein Veranstaltungsbereich einschließlich Gastronomie.

Der Entwurf gliedert sich in zwei unterschiedliche Bestandteile auf: die Landschaft und die drei in sie eingelassenen Baukörper.

Die Landschaft, die sich aus Richtungen und Bewegungen der Umgebung ergibt und die Bootshalle mit angrenzenden Nutzungen beherbergt, passt sich an die vorhandene Erschließung des Ortes an und verzahnt sich mit der Umgebung. Sie ist nicht nur öffentlicher Außenbereich und Begegnungsstätte für Besucher, sondern städtebaulicher Knotenpunkt, der die Besucher aus beiden Richtungen abholt, um sie dann in das Zentrum des Ensembles zu führen, wo sich ihnen auf erhöhter Ebene der weite Blick auf das Meer offenbart.

Drei Gebäudekörper beinhalten die privaten und halböffentlichen Einheiten des Raumprogramms. Im Gegensatz zu der Landschaft werden sie nicht durch äußere Einflüsse in ihrer Form verändert, sondern bestimmen durch ihre Positionierung den Wegeverlauf und Blickbezüge der Besucher.

Das nördlichste der drei Gebäude schiebt sich parallel zur Außenkante des Hafenbeckens über die Uferkante hinweg und bildet über dem Wasser den Endpunkt des Segelsportzentrums.

Alle Gebäude präsentieren sich nach außen, als auch im Inneren als „Mosaike aus Licht und Luft“. Schotten durchstoßen sie in Querrichtung. Zwischen diesen bilden sich unterschiedlichste Licht- und Raumsituationen aus, die der Besucher beim Durchschreiten der Gebäude in Längsrichtung wahrnimmt.

Die Gebäude reagieren in ihrer Erscheinung auf das Wetter, dem grundlegenden Spezifikum für den Segelsport. Je nach Sonnenstand werden sie ganz durchleuchtet, da Räume in Längsrichtung nur durch transluzente Wände und Segeltuch gegliedert werden.

Den Nutzern und Besuchern des Segelsportzentrums soll auf diese Weise nicht nur die Verknüpfung des Gebäudes mit dessen Inhalt vermittelt werden, sondern auch der Zusammenhang der Architektur mit ihrer Umgebung.