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Mai / Juni 2011

Universität Stuttgart

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Ein alternativer Plan für Ørestad

von Tim Hercka, Fabian Landis

Hochschule:

Universität Stuttgart

Präsentation:

05/05/2011

Lehrstuhl:

IRGE Prof. Markus Allmann

Rubrik:

Städtebau

Software:

Vectorworks Rhino Cinema 4D Photoshop Illustrator InDesign

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Ørestad ist nicht nur eines der wichtigsten neuen Entwicklungsgebiete Kopenhagens, sondern auch ein großes Novum der dänischen Baukultur. Zum ersten Mal wurde die Erschließung - in Form einer Metrolinie als Hochbahn - vor der Bebauung realisiert. Die 300 ha große und 5 km lange Bandstadt, deren Realisierung im Zuge des Baus der Øresundbrücke nach Malmö beschlossen wurde, bildet das neue Tor Kopenhagens an der östlichen Stadteinfahrt. So visionär die Idee dieses Quartiers erscheint, so groß sind auch seine planerischen Defizite. „Field´s“, die größte Mall Skandinaviens, und das Messegelände „Bella Center“ bilden enorme Gebäudeformate, die sich dem Stadtraum verschließen und große Zäsuren im Quartier erzeugen. Ebenso ist der zentrale Freiraum in der Mitte des Gebiets überdimensioniert und teilt, anstatt zu verbinden. Ørestad bezieht große Aufmerksamkeit aus seinen spektakulären Architekturen, wie den Mountain Dwellings oder dem kürzlich vollendeten 8-House von Bjarke Ingels. Jedoch vermögen diese individuellen architektonischen Akteure nicht, dem Quartier eine konsistente Identität zu verleihen. Somit bleibt die Frage, was aus Ørestad wird, wenn die Haltbarkeit seiner Attraktoren abläuft und nichts übrig bleibt, als leere Versprechen von Urbanität. Hier greifen wir ein und geben dem Quartier, durch Auflösung von Zäsuren und Neuinterpretation der Teilbereiche, Eigengewicht und Selbstbewusstsein. Im Norden arbeiten wir den angrenzenden Naturraum in eine low-density Wohnbebauung ein und bilden Verläufe in Typologie, Dichte und Format. Die harte Kante um das Bella Center lösen wir auf und strukturieren das Messegelände neu, indem wir es mit einem aktiveriten Zaun mit neuem Messecampus umgeben. Die zentrale Freifläche weicht einer Nachverdichtung mit einer Platzfolge aus Pocket Parks. Im Süden schaffen wir ein Netz aus neuen Gebäuden mit temporären Freiflächen, die die Entwicklung beschleunigen sollen. „Field´s“ setzen wir einen, den Bürgern gewidmeten, Platz mit Aktivitätszonen und „Besetztem Haus“ gegenüber. Als Landmark setzen wir das neue dänische Medienarchiv - einen Ort der Geschichte an einem Ort ohne Geschichte, und neuer Leuchtturm an der Stadteinfahrt.