Slowakische Republik

Mit der 1993 erfolgten Aufteilung der Tschechoslowakei in zwei eigenständige Staaten ergab sich auch in Berlin die Frage nach der gerechten Teilung aller Besitzansprüche wie zum Beispiel an den vorhandenen Immobilien.
Da schnell deutlich wurde, das Tschechien die ehemalige gemeinsame Botschaft in Ost-Berlin übernehmen würde, musste die Slowakei einen neuen Standort für ihre Vertretung suchen. Die Botschaft bezog umgehend Räume in der nahe gelegenen Leipziger Straße 36, dem bisherigen Standort des slowakischen Handelszentrums. Nach einem über Jahre sich hinziehenden Restitutionsprozesses wurde der Bau von 1886 jedoch den Erben der ehemaligen jüdischen Besitzer zurück übertragen, und die Botschaft musste das Gebäude wieder verlassen. 2001 zogen die Mitarbeiter vorübergehend in den 5. Stock der Wohnbebauung Pariser Straße 44, dort befindet sich die Botschaft bis heute.

Die Anlage zieht sich - blockbegleitend - an der Emser Straße entlang und verfügt über kurze Ausläufer an der Pariser und Düsseldorfer Straße.
Der von dem Architekt Paul Metzer 1932 entworfene Backsteinbau wird durch etwas hervorstehende Erker mit hellem Putz rhythmisiert: An der langen Fassade zur Emser Straße sind es insgesamt fünf, zur Düsseldorfer Straße nur zwei Achsen, die durch diese sehr schmale,n zum Teil als Wintergärten genutzten Elemente entstehen. Die Gestaltung der Fassade und ihre Aufteilung ist durchaus ein positive Beispiel für den Wohnungsbau in der Spätzeit der Weimarer Republik. Die Ausformulierungen der Ecken - sowohl zum Platz als auch zur südlich gelegenen Düsseldorfer Straße - können als beispielhaft gelten.
Die angemieteten Botschaftsräumlichkeiten der Botschaft befinden sich im 5. Stock an der Pariser Straße und lassen einen geräumigen Dachgarten mit grandiosem Ausblick über Berlin vermuten.


Ein von wenigen Jahren in der Hildebrandtstraße erworbenes Grundstück soll nach aktuellen Plänen Standort eines Botschaftsneubaus werden. Bereits im August 2004 wurde ein Bauantrag eingereicht. Das mit der Planung beauftragte Architekturbüro aus Gelsenkirchen konnte jedoch von den Bauherren keine Genehmigung erhalten, den Stand der Planung für uns beschreiben zu dürfen.