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Niedersachsen und Schleswig-Holstein

Die Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben gemeinsam ein Haus für ihre Landesvertretungen in Berlin gebaut. Im Verbund mit den Repräsentanzen der Länder Saarland und Rheinland-Pfalz befindet sich dieses Gebäude nördlich der Straße In den Ministergärten.
Die Arbeitsgemeinschaft Cornelsen + Seelinger und Seelinger + Vogels setzen in ihrem Entwurf konzeptionell einen Grundgedanken des Föderalismus um, indem sie zwei gleichwertige Baukörper parallel zueinander anordnen und die freibleibende Mitte als „espace imaginaire“ definieren.

Die beiden sechsgeschossigen Riegel nehmen jeweils eine Landesvertretung auf, der Zwischenraum ist mit großen Glaswänden und einem freitragenden Dach umhüllt. Dieser Hallenraum bildet das vielseitig nutzbare Entree zu beiden Landesvertretungen rechts und links davon. Er beinhaltet außerdem einen eingestellten Veranstaltungsraum, dessen Dachfläche unter anderem als Café genutzt wird. Ebenerdig zum Garten orientiert liegen die schleswig-holsteinische „Friesenstube“ und das niedersächsische „Gartenzimmer“ als landestypisch eingerichtete Gasträume. Darüber befinden sich, ebenfalls nach Bundesländern getrennt, die Büroräume der Verwaltung und die Wohnungen der Ministerpräsidenten.
Das Material der geschlossenen Fassaden ist italienischer Sandstein. Durch seine geringe Äderung entstehen einheitliche Flächen, die durch liegende Metallprofile horizontal gegliedert werden.


Die fotogene Architektur des Atriums wird ergänzt durch das schöne Lichtspiel der Dachstruktur im Raum und auf dem Boden. Der architektonische Grundgedanke, Raum für eine länderübergreifende Kommunikation anzubieten, findet im Alltag Anklang. Allerdings stellte sich bei größeren Veranstaltungen die Akustik als Kommunikations- und Arbeitshemmnis heraus.

Grundstück

In den Ministergärten 8-10, 10117 Berlin

Architekten

Cornelsen + Seelinger / Seelinger + Vogels, Amsterdam / Darmstadt Birgit Cornelsen, Caspar Seelinger / Martin Seelinger, Maximilian Vogels Projektleitung: Staatliches Baumanagement Hannover II Projektsteuerer: BETEK, Bau- und Energietechnik GmbH, München Tragwerksplaner: Bollinger u. Grohmann, Frankfurt/M. Technische Gebäudeausrüstung: Scholz Ingenieurgesellschaft

Bauherr

Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein

Verfahren

EU-weiter, offener Wettbewerb

Entscheidung

Dezember 1997

Baubeginn

Dezember 1998

Fertigstellung

Dezember 2000

Baukosten

25,2 Millionen Euro

Links

Website der Landesvertretung NS
Website der Landesvertretung S-H
Website der Architekten