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rimpf Architektur & Generalplanung

Mensa I der Christian-Albrechts-Universität, Kiel

Gebäudekategorie
Hochschulen
Bauvorhaben
Umbau
Material Fassade
Glas
WANDEL DES ALTEN 1.600 M² GROßEN INNENHOFES ZUR VIELFACH NUTZBAREN VERANSTALTUNGSHALLE

Nach vierzig Jahren Betrieb war die Mensa der Universität Kiel baulich und funktional den heutigen Ansprüchen und der gestiegenen Studentenzahl nicht mehr gewachsen. Eine Vergrößerung des Speisesaales, sowie eine moderne Küchentechnik gemäß den heutigen hygienischen Forderungen waren dringend erforderlich.

Diese Umbauten ließen sich im Rahmen der vorhandenen Strukturen nicht mehr verwirklichen.
Daher entschieden wir uns, den bisherigen Innenhof mit einem verglasten Dach zu Überdecken und zur "Piazza" umzugestalten. Die mit Tageslicht durchflutete Piazza mit den witterungsbedingten Stimmungen wird umrahmt von natürlichen Bäumen, die im gewachsenen Grund stehen und vollautomatisch mit Wasser und Dünger versorgt werden.
Die Piazza mit 1.000 Sitzplätzen ist als Aufenthaltsort gleichermaßen beliebt und wird außerhalb der Essenszeiten gerne als Arbeitsplatz genutzt.
Am Rande der Piazza ist die Essensausgabe als Free-Flow-Bereich der Küche vorgelagert. Dreiseitig um die Piazza gibt es in ehemaligen Verwaltungsflächen nach dem Umbau öffentliche Nutzungen wie den ASTA, eine Sparkasse, eine Buchhandlung, ein Eiscafe und ein Bistro.
Die ehemaligen Speisesäle im Obergeschoss mit früherer Außenterrasse (jetzt Galerie im Innenhof) werden für vielfältige Veranstaltungen genutzt und sind im Alltagsbetrieb zusätzliche Sitzplätze zur Erweiterung der Piazza als Speisesäle.
Anstelle der Produktionsküche im Obergeschoss wurden die umgenutzten Verwaltungsbereiche aus den Randzonen des Innenhofes eingebaut.
Die Produktionsküche, Spülküche, Kühlräume und sonstige Küchenlogistik wurden in nicht mehr benötigten Lagerräumen für Kartoffeln, Gemüse, Vorräten, Wein e.t.c. eingebaut.
Die Mensa sollte nach Vorgabe auf max. 1.500 - 2.000 Mahlzeiten pro Tag ausgelegt werden. Inzwischen werden in Spitzenzeiten bis zu 4.000 Mahlzeiten ausgegeben.
Die Baumaßnahme wurde im laufenden Mensa- und Verwaltungsbetrieb in mehreren Teilabschnitten durchgeführt.
Das neue Glasdach ermöglicht eine optimale Nutzung des einstrahlenden Sonnenlichtes, ohne Blendungen oder die Überhitzung des Innenraumes. Die klimatischen Bedingungen, insbesondere im Sommer werden begünstigt durch ein Ventilationssystem über Abluftklappen in den Sheds und Zuluft aus Öffnungen im Randbereich der Piazza.
Ebenfalls begünstigen die Bäume das Klima durch Transpirationskälte, Feuchteabgabe und Staubbindung. Insbesondere wird ein fast mediterranes Ambiente im Innenraum erzeugt.
Durch diese Bauweise ist auch die Nutzung der Halle für Veranstaltungen jeder Art möglich.
Im Zentrum des Innenhofes wurde eine neue Lüftungszentrale gebaut. Die Frischluft und Fortluft werden über Erdkanäle unter der Randbebauung hindurch geführt. Die Zuluft in die Piazza wird über Quellauslässe eingebracht, so dass in der ca. 9m hohen Halle stets ein Frischluftsee die Halle gleichmäßig mit unverbrauchter Luft versorgt und so für gute Luftqualität sorgt.
Die Lüftungszentrale verfügt über einen ca. 3m großen baulichen Keramik-Wärmetauscher.