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marte.marte architekten

Neubau Schulzentrum Grieskirchen

Foto: MARC LINS
Foto: MARC LINS
Ort
Grieskirchen
Gebäudekategorie
Schulen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2011
Material Fassade
Beton
Der Schulkomplex ist auf einer markanten Geländekuppe über der oberösterreichischen Bezirkshauptstadt Grieskirchen situiert. Ähnlich einer Kloster- oder Wehranlage besetzt ein lang gestreckter, nach außen als Geviert ablesbarer Baukörper, durchzogen von inneren Hofstrukturen, die städtebaulich bedeutende Situation. Klar abgegrenzt zum Landschaftsraum eröffnet sich im Inneren der Anlage eine urbane, räumliche Struktur mit Wegen, Plätzen und abstrahiertem Garten.

Mit individuellen Grundrisskonzepten reagieren die vier Schultypen - zwei Hauptschulen, eine Polytechnische und eine Höhere Technische Schule - auf ihre Anforderungen. Ausblick aufs Dorf bieten die Unterrichtsräume, untereinander kommunizieren sie über die Höfe. Die eigenständigen Baukörper sind aus dem Sockel herausmodelliert, so auch die zentral gelegenen Turnhallen, der Sportplatz ist nordseitig vorgelagert.

Vier verschiedene Formate versetzen die scheinbar gleichförmigen, horizontalen Fensterbänder in Schwingung. Subtil schieben sich die in schwarzem Aluminium gehaltenen Fenster-Passpartouts in die Ebene des Stahlbetonskeletts, verweben so die rhythmisch akzentuierte Fassadenstruktur in die vordergründig homogene Betongestalt. Allein die zu einem Bauteil zusammengefassten drei Turnhallen durchbrechen mit ihren vertikal betonten, zweigeschossigen Fenstern diese Ordnung und setzten einen strukturellen Kontrapunkt.

Im Inneren sitzen die Eichenfenster wandbündig, bilden mit ihren holzbekleideten Laibungen tiefe Nischen ins Freie und schaffen Sichtbeziehung zwischen Klassenraum und Gangzone. Vitrinen gleich geben sie den Blick frei auf Arbeiten der SchülerInnen, beleben und prägen durch wechselnde Bespielung den auf wenige Materialen reduzierten Raum. Lichthöfe in der Gangzone, Fassadenzugang durch freigespielte Treppen- und Sanitärkörper und ausgedehnte Foyerbereiche an den Außenwänden  garantieren Sonneneinwirkung und Sichtbezüge. Das Stahlbetonskelett mit seiner optimierten Gebäudehülle aus hochwertigen Fensterelementen, Alupaneelen und Sichtbetonscheiben garantiert langfristig höchste Flexiblität und Energieeffizienz. (Marina Hämmerle)

Bauherr: Stadtgemeinde Grieskirchen
Architekt: Marte.Marte Architekten
Ort: Auf dem Windberg
Europaweiter Wettbewerb 2003: 1.Rang
Grundstücksfläche: 61.680 m²
Umbauter Raum: 100.550 m³
Bebaute Fläche: 12.016 m²
Nutzfläche: 17.613 m²
Baubeginn: August 2008
Baufertigstellung: Februar 2011
Baufirma: Arge Habau und Auböck, Perg und Enns
Statik: Schindelar ZT GmbH, Grieskirchen
Blech- und Fensterfassade: Kreuzroither, Schörfling am Attersee
Bauphysik: TAS, Leonding
Elektro: Stiefsohn Ing. Büro, Linz
HKLS: Kinast GmbH, München