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koeber Landschaftsarchitektur

Garten am Doppelhaus von Le Corbusier

Der Garten am Doppelhaus von Le Corbusier entstand 1927 als gemeinsame Anlage mit dem Garten des benachbarten Einfamilienhauses in sehr kurzer Bauzeit. Die Recherchen ergaben, dass die Gartenanlagen nicht vollständig nach den Prinzipien von Le Corbusier und seines Vertreters in Stuttgart, dem Schweizer Architekten Alfred Roth hergestellt wurden. Dies war auch der nicht einfachen Geländesituation geschuldet, die Le Corbusier aufgrund des einen Besuchs in Stuttgart mit Mies van der Rohe vor Planungsbeginn nicht richtig einschätzen konnte. Im Zuge der Rekonstruktion und der Neuanlage des Gartens des Doppelhauses, das von der Wüstenrotstiftung für den Einbau eines Museums durch die Stadt Stuttgart hergerichtet wurde,  galt es, einen tragbaren Kompromiss zwischen dem Urzustand des Gartens zu Ausstellungsbeginn und den Prinzipien von Le Corbusier, die in seinen 5 Thesen zur neuen Architektur Ausdruck fanden, zu erreichen. Der Konzeption lagen Zeichnungen von Alfred Roth und von Le Corbusier zugrunde. Widersprüche in den Grundrissen und in den isometrischen Zeichnungen wurden anhand der Fotos aus der Bauzeit überprüft. Die damalige Bepflanzung wurde ebenfalls mit Fotos soweit wie möglich nachvollzogen. Die einzigen aus der Bauzeit vermuteten Gehölze, eine alte Schwarzkiefer im Süden und ein Fliederstrauch auf der Böschung, wurden erhalten. Dem Grundsatz von Le Corbusier, seine Wohnhäuser in die weitgehend unveränderte Landschaft zu stellen und den eigentlichen Garten auf dem Gebäude anzuordnen, wurde Rechnung getragen, indem das Gelände ohne technische Einbauten modelliert wurde. Wo zur Bauzeit Trockenmauern aus Cannstatter Travertin, mit Erika und Latschenkiefern bepflanzt, angelegt wurden, haben wir einfache Rasen- und Wiesenböschungen hergestellt, um das Haus angemessen im Gelände zu situieren.