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hirner & riehl architekten

Kinderhaus mit Familienzentrum Rosenheim

Foto: Thomas Zwillinger, München
Foto: Thomas Zwillinger, München
Entwurfsgedanke
Der zweigeschossige Baukörper gliedert das Grundstück in drei Bereiche. Einen Eingangshof mit Parkierungsfläche und zwei miteinander verbundene Gartenflächen, die den Kinderspielbereich zonieren und so Raum für unterschiedliche pädagogische Konzepte geben. Im Obergeschoss ergeben sich zwei Terrassen, die zusätzliche Spielbereiche bereitstellen und gleichzeitig als notwenige bauliche Fluchtwege dienen. Die Fassade ist umlaufend mit den gleichen großformatigen Pfosten-Riegel-Fassadenelementen in zwei variierenden Formaten ausgestattet und in einem freien Rhythmus angeordnet. Dadurch soll dem Baukörper eine ruhige Anmutung verliehen werden, im Kontrast zu seinen quirligen jungen Nutzern. Der Entwicklung der Grundrisse lag angesichts der begrenzten Grundstücksfläche der Gedanke zu Grunde eine möglichst kompakte räumliche Einheit mit jedoch klarer räumlicher Struktur zu schaffen. Der innere Erschließungsbereich wird zugleich als Spielfläche genutzt und beherbergt die Elternwartebereiche und Garderoben.


Baukonstruktion und Materialität
Der Baukörper wird in Holzbauweise auf einer Stahlbetonbodenplatte errichtet. Der Holzbau wird mit elementierten Bauteilen werkseitig vollständig vorgefertigt und vor Ort in kurzer Bauzeit montiert. Die Wände werden hierbei aus massiven Holzelementen gefertigt, deren Oberfläche in den Aufenthaltsbereichen sichtbar bleibt. Die Decke über dem Erdgeschoss und Dach werden aus Holzkasten-Deckenelementen hergestellt wobei die Decke über dem Erdgeschoss eine zusätzliche Verbundlage in Stahlbeton erhält und somit Schall- und Brandschutz verbessert. Die Deckenelemente werden mit Decklagen in Weisstanne gefertigt und bleiben, außer in den Sanitärräumen und der Küche sichtbar. In den Aufenthalts- und Flurbereichen erhält die Oberfläche eine raumakustisch wirksame Nutzung. Das Gebäude erhält eine senkrechte Außenverschalung aus Weisstanne, die mit einer Schutzlasur behandelt werden soll. Die verwendete Systematik stellt mit seiner Begrenzung auf wenige Grundbausteine und Baustoffe eine durchgängige Klarheit der Konstruktion her, die sich auf den gesamten Baukörper erstreckt. Es kommen überwiegend gleiche Elemente, Materialien und Querschnitte zum Einsatz ohne dass ein serieller Charakter entsteht. Das Materialkonzept beruht zunächst auf der Beschränkung auf möglichst natürliche, emissionsfreie bzw. emissionsarme Baustoffe. Es wird angestrebt, die Materialität der Bauteile sichtbar zu lassen, überwiegend auf materialverändernde Beschichtungen zu verzichten und somit das Gebäude für Kinder begreifbar zu machen.