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hg merz

Das Tirol Panorama, Innsbruck

Museum am Bergisel

Vor der Arbeit an der Ausstellungsgestaltung stand für Prof. HG Merz und seine Mitarbeiter die Erfindung einer packenden Idee und Museumskonzeption: Auf der Grundlage einer eingehenden Beschäftigung mit der Geschichte Tirols und mit den politischen und kulturellen Ereignissen um das Jahr 1809, entwickelten sie eine Konzeption, die räumlich und zeitlich ihre Wurzeln in den Tiroler Freiheitskriegen hat, dort aber nicht stehen bleibt. Von Anfang an war klar, dass das neue Museum nicht lediglich das nostalgische Bedürfnis nach einer Betrachtung der Vergangenheit stillen sollte, sondern den Mythos Tirol aus der Perspektive der Gegenwart und in seiner europäischen Dimension in den Blick nehmen muss.
Das Ergebnis der konzeptionellen Arbeit ist eine klassische Dreiteilung, die der räumlichen Anlage des Museums entspricht: Der erste Akt beginnt mit dem Eintritt ins Museum und gipfelt in der “Schlacht am Bergisel“, den Ereignissen am 13. August 1809, die auf dem Riesenrundgemälde eindrucksvoll erzählt werden. Der zweite Akt verlässt diesen Ort und Zeitpunkt, weitet den Betrachtungswinkel und entwirft auf dem “Schauplatz Tirol“ eine Anordnung von Dingen, Zeichen und Geschichten, in der das dichte Geflecht aus Menschen und Politik, Religion und Natur Tirols zum Vorschein kommt. Der dritte und letzte Akt durchquert die Geschichte der Kaiserjäger und findet seinen Abschluss in einer interaktiven Auseinandersetzung mit dem Kontinent und der politischen Einheit: “Nach Krieg: Europa“.
Auf der Grundlage der Museumskonzeption entwarf und plante das Büro hg merz die Ausstellungsarchitektur. Zudem zeichnet das Büro aus Stuttgart – Architekten, Grafiker und Kulturwissenschaftler – verantwortlich für die Ausstellungsgrafik, die Medienkonzeption sowie, in Zusammenarbeit mit den Innsbrucker Kuratoren, für die Entwicklung der Themen und die Auswahl der Exponate. Das Ergebnis ist ein Museum, in dem sich kulturhistorische, mediale und künstlerische Ansätze der Präsentation zu einem ausgedehnten und ästhetisch reizvollen Panorama verbinden, wie man es so noch nicht gesehen hat.