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hg merz

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Foto: Lukas Roth
Foto: Lukas Roth
Gebäudekategorie
Besucherzentren, Gedenkstätten
Bauvorhaben
Sanierung
Jahr der Fertigstellung
2013
Material Fassade
Beton
Im Zentrum aller Überlegungen zur Gestaltung der Gedenkstätte steht das authentische Gebäude als historischer Ort der Verfolgung und des Leidens. Dies erfordert eine klare Unterscheidung zwischen dem »Geschichtsträger« und der Dokumentations- und Ausstellungsebene. Geschichtsträger heißt: der historische Ort als einstiger Schauplatz und Tatort mit seinen zahlreichen historischen Schichten. Dokumentationsebene heißt: die Umgestaltung des Ortes zur Gedenkstätte und zum Museum. Im vorliegenden Entwurf bleibt der authentische Ort unangetastet, alle baulichen und musealen Maßnahmen folgen der Maxime, die vorhandene Bausubstanz und das Gedenken an Verbrechen und Opfer zu respektieren. Die baulichen Veränderungen werden erhalten, weder rückgängig gemacht, noch fortgeführt, sondern als Teil der Geschichte gezeigt. Das Raumgefüge ist für den Besucher möglichst unverstellt zugänglich, ohne falsche Inszenierung, Simulation und Rekonstruktion. Die architektonischen Eingriffe bleiben auf Distanz, ebenso die musealen Präsentationen. Die Erschließung erfolgt nondestruktiv, über variable Einbauten, Projektionen und die Verwendung eines Audioguides. Über die historische Bausubstanz legen sich auditive und grafische Informationsschichten, die eine deutliche Differenz zwischen dem Authentischen und dem Neuen markieren und dem Besucher die Geschichte des Ortes vermitteln.