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grabowski.spork architektur

Neubau Besucherinformationszentrum „Am Niederwald“

© Thomas Nutt, Hamburg
© Thomas Nutt, Hamburg
Ort
Rüdesheim am Rhein
Gebäudekategorie
Hotel und Gastronomie
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2016
Material Fassade
Holz
Architektenpreis
Iconic Award 2017 c-idea Design Award 2022
Silber 1. Preis Wettbewerb Bau- und Gartenkultur im Welterbe Oberes Mittelrheintal
Der Landschaftspark Niederwald oberhalb der Weinberge des Rheingaus bildet den Eingang zum UNESCO Welterbe „Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal“. Der hier eingebettete „Ostein’sche Park“ ist eine der ersten romantischen Parkanlagen Deutschlands. Zum 250-jährigen Bestehen wurde der Park in seiner Ursprungsform wiederhergestellt und durch ein Besucherinformationszentrum ergänzt.
Der langgestreckte Neubau des liegt an der Zufahrt zum Park oberhalb der Stadt Rüdesheim am Rhein und schmiegt sich in die Landschaft des Rheingaus. Über die vor dem Haus liegende Terrasse führt der Weg der jährlich zwei Millionen Besucher von der Rüdesheimer Seilbahn zum Niederwalddenkmal. Große, in die Fassade integrierte Informationstafeln bieten en passant einen Überblick über die Geschichte des Ortes. Die Fassade entlang der Terrasse kippt dabei nach vorne und verleiht dem Haus seine charakteristische Dynamik. Raumhohe Fenster rhythmisieren zusammen mit dem außenliegenden Holztragwerk die Fassade.
Ein schwarzer Rahmen markiert den Zugang zum Innenraum mit Ausstellung, Shop sowie Restaurant und Café. Er wird von warmen Holztönen der Wandverschalung geprägt, die mit der dunklen Wandverkleidung und dem roh versiegelten Betonfußboden harmonieren. Eine Lampenlandschaft mit Motiven des Landschaftsparks sowie eine lange Theke bilden die zentralen Elemente des Raums. Die Fenster zur Terrasse können vollständig geöffnet werden, sodass sich ein fließender Übergang vom Gastraum zur Terrasse ergibt.
Das Haus wurde unter fast ausschließlicher Verwendung von heimischen Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen errichtet. Durch die Vorfabrikation der Wand- und Deckenelemente, sowie der Fassadenverkleidung aus vorbehandelten Holz-Lamellen, wurden die Arbeitsabläufe und die Bauzeit optimiert. Das Material zieht sich konsequent weiter bis in den Innenraum. Die Innenwände sind mit unbehandelten Lärchenholz-Leisten verkleidet, welche Ausstellungs- und Gastraum in ein stimmungsvolles und warmes Ambiente hüllen.
Das Haus unterschreitet die Anforderungen gem. EnEV beim Jahres-Primärenergiebedarf um mehr als 15 % und bei der Wärmedämmung um mehr als 30 %. Die Bodenplatte mit integrierter Bauteilaktivierung (Heizung im Betonboden) reduziert den Heizenergiebedarf zusätzlich und wirkt als Speichermasse zur Absenkung von Temperaturspitzen sowohl im Winter, als auch im Sommer. Die eingebaute Lüftungsanlage hat eine effektive Wärmerückgewinnung. Die Bauleistungen wurden vorrangig an lokale Unternehmen vergeben, um den CO2-Ausstoß schon während der Bauphase zu minimieren.

Baubeginn Juni 2015
Eröffnung 18.04.2016
Baukosten 2,5 Mio. Euro mit Außenanlagen
BGF 504 m2
Bauherr Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen
vertreten durch das lbih, NlLWest
Projektsteuerer Architekturbüro Dipl.-Ing. Claus Giel, Dieburg
Innenarchitekt jangled nerves, Stuttgart
Landschaftsarchitekt DLA – Die Landschaftsarchitekten, Bittkau - Bartfelder + Ingenieure, Wiesbaden