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GERNER GERNER PLUS.

Sozialzentrum Traiskirchen

Foto: GERNER GERNER PLUS. | Matthias Raiger
Foto: GERNER GERNER PLUS. | Matthias Raiger
Das neue Sozialzentrum mit einem Pflegewohnhaus und einem Kindergarten unter einem Dach gibt mit ökologisch wertvoller Architektur sowie mit einem hochwertigen Betreuungskonzept eine zeitgemäße Antwort auf das Wohnen im Alter und das gemeinschaftliche Miteinander von Alt und Jung.

Vorreiterrolle in Österreich
Im neuen Sozialzentrum Traiskirchen werden mit einem Pflegeheim für 78 Personen und einem zweigruppigen Kindergarten für je 25 Kinder Nutzer unterschiedlicher Altersklassen unter einem Dach bewusst zusammengeführt.
Das barrierefreie Pflegehaus mit drei Demenzstationen wird auf der Basis eines individuellen und hochwertigen Betreuungskonzepts bespielt. Mit dem eigens entwickelten Pflege- und Raumkonzept für demente Bewohner nimmt es eine Vorreiterrolle in Österreich ein.

Eine Architektur für das Miteinander von Alt und Jung
Zeitgemäße Wohnformen für ältere Menschen sowie die Möglichkeit zum generationenübergreifenden Wohnen sind aktuelle Fragestellungen in der Architektur. Im Fall des neuen Sozialzentrums Traiskirchen fanden gerner°gerner plus architekten die geeignete Antwort auf die Kombination von Pflegeheim und Kindergarten in einem kompakten Baukörper, der durch eine optimierte Belichtung helle, freundliche Räume bietet und sich durch Grünflächen und Terrassen öffnet. Eigens ausgebildete „Begegnungszonen“ und Räume fördern das Kommunizieren zwischen Alt und Jung. Das Ensemble ist niedrig gehalten und fügt sich somit gut in die umgebende Landschaft ein.

Wohlbefinden und Orientierung stehen im Mittelpunkt
Die Architektur des 5.500 Quadratmeter großen Gebäudes (mit Unter-, Erd- und Obergeschoss) stellt Überschaubarkeit und Orientierung in den Mittelpunkt. Zwei großzügige Atrien und private Freibereiche in Form von Loggien vor jedem Zimmer bilden den Bezug zum Außenraum, die dem Kindergarten vorgesetzte „Box“ dient gleichzeitig als Terrasse. Für einen natürlichen Wohnkomfort und ein gesundes Raumklima sorgt der in besonderen Bereichen aufgebrachte Lehmputz. Die Flachdächer der Atrien und des Kindergartens sind – mit wohlduftendem Lavendel – extensiv begrünt.
Im Pflegeheim schaffen ein nach umweltpsychologischen Gesichtspunkten entwickeltes Farbkonzept mit aufeinander abgestimmten Farben und Mustern sowie eine subtile Lichtführung und natürliche Materialwahl eine harmonische und behagliche Atmosphäre. Kurze Wege entsprechen der altersgerechten Fortbewegung, Rundwege ohne Sackgassen (sogenannte Demenzschleifen) stehen den Bewohnerinnen und Bewohnern für sichere Spaziergänge zur Verfügung. Als Sozialzentrum, das speziell auf die Bedürfnisse der Region abgestimmt ist, nehmen auch die Demenzbereiche mit Motiven aus der Region Traiskirchen (wie z.B. Heurigenstube) Bezug.

Ökologisch wertvoll, wirtschaftlich effizient
Differenziert wird der kompakte Baukörper durch die schützenden Vor- und Rücksprünge der langen Loggienbänder, großzügige Verglasungen und die nichttragende Holzkonstruktion der Außenhaut aus Holzfertigteilelementen mit vertikal gesetzter Lärchenholzverschalung.
Die Hybridbauweise aus konstruktiven Betonscheiben und nichttragenden Holzsystembauwänden nützt effizient die Vorzüge beider Materialien und zeichnet verantwortlich für die wirtschaftliche Bauweise des Gebäudes, stellt aber auch ökologisch wertvolles Bauen in den Vordergrund.

Team: Julia Holzner, Edith Fuchs, Zuzanna Cichocka (Renderings)
Auftraggeber: SeneCura Kliniken und Heime
Baubeginn: Juni 2014
Fertigstellung: November 2015
Nutzfläche: 5.500 m2
Fotos: GERNER GERNER PLUS. | Matthias Raiger