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bächlemeid

sporthaus zum see

Ort
Konstanz
Gebäudekategorie
Läden, Einkaufszentren
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2009
Material Fassade
Putz
Architektenpreis
Hugo-Häring-Auszeichnung BDA 2011
bezugnehmend auf die unterschiedlichen stadträumlichen gegebenheiten und die neuen städtebaulichen und gestalterischen funktionen, wurde in diesem verhältnis und proportionen – wandanteil zu glas – die baukörperfigur, eine große skulptur, ein gesamtvolumen, aus welchem einzelvolumen heraus- und hinzugenommen wurden, entwickelt.

trauf- und firstlinien der nachbargebäude werden im bauwerk aufgenommen und weitergeführt. analog dem ehemaligen postgebäude, der heutigen sparkasse bodensee, mit der eckbetonung als turm, die den abschluss des bahnhofsplatzes markiert, wird der neue baukörper des sporthauses an der ecke zur bodanstraße erhöht und bildet nun einen  markanten städtischen abschluss des bahnhofsplatzes.

aus dem eingang heraus entwickelt sich die stadtloggia, ein großes, offenes volumen, ein erker, der aus der sonstigen  gebäudegestaltung heraustritt und die räume, das innere des bauwerks, der skulptur, zum stadtraum, zum boulevard, zum see öffnet.

die aussen- und innenwände sind in sichtbeton mit unterschiedlichen oberflächen ausgeführt. der beton der aussenfassade wurde mit ausgesuchten zuschlagsstoffen d.h. mit schwarzen, grünen, braunen und beigen steinen vermischt und die oberfläche steinmetzmäßig gestockt und schariert, so dass eine bewegte, weiche oberfläche mit graubrauner farbe entsteht.

die profile der verglasungen und türen wurden in baubronze ausgeführt als reminiszenz an die häuser der jahrhundertwende.

an der aussenkante zum innenraum wechselt der beton zum glatten grauen sichtbeton, der in den innenraum, an den wänden, böden und decken fortgeführt wird. die deckenflächen wurden zusätzlich silber lackiert, was den innenräumen einen zusätzlichen glanz verleiht und lichtreflexe von aussen nach innen und innen nach aussen zuläßt.

im inneraum entwickeln sich sieben gestapelte geschosse, fünf verkaufsgeschosse, ein geschoss für ausstellung und verwaltung und ein wohngeschoss, meist fast quadratische räume mit stattlicher raumhöhe, ohne abgehängte decken oder verkleidungen, mit sichtbarer betontragkonstruktion der aussenwände und vier stützen im zentralbereich.

zur aussenfassade bahnhofsplatz orientiert, entwickelt sich die freitragende treppe über die geschosse mit ihren lufträumen, zeigt im innenraum die gesamthöhe, verbindet, gibt einblicke in die geschosse und ausblicke in die urbane stadt.
das entwickelte gefüge und die architektur des sporthauses zum see gibt dem bahnhofsplatz in konstanz einen südlichen, städtbaulichen abschluß des boulevards. durch die massivität der großflächigen wandflächen und der transparenz der glasfassaden entsteht ein kontrast aus stabilität und dynamik und die notwendige beziehung zu den historischen nachbargebäuden.

fertigstellung: 2009

projektleitung: manuel riesterer

das gebäude wurde beim auszeichnungsverfahren hugo-häring-preis 2011 prämiert.

fotos: wolfram janzer